| Erster 
Weltkrieg (1914 - 1918/19) 
 
 
Übersicht über den Artikel (mit Links): I. Einleitung zum Ersten Weltkrieg: 
- Vorbemerkungen
zur "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts"
 - Zur Vorgeschichte seit 1870 und zu den Hauptakteuren
 (Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich usw.)
 
 II. Chronologischer Überblick über 
die Kriegsjahre
 
 -
Kriegsjahr 1914: Attentat von Sarajewo, 
Kriegserklärungen, Kämpfe im Westen und im Osten
 
 -
Kriegsjahr 1915:
 U-Boot-Krieg; Isonzo-Schlacht
 
 -   Karte zum Kriegsschauplatz in 
Europa
 
 -
Kriegsjahr 1916:
Schlacht um Verdun; Somme-Schlacht; Hungersnot an 
der Heimatfront
 
 -
Kriegsjahr 1917:
Kriegseintritt der USA; Friedensversuche; 
Revolution in Russland
 
 -
Kriegsjahr 1918:
Waffenstillstand; Revolution in 
Deutschland;  Kaiser Wilhelm II. im Exil
 
 -
Jahr 1919:
Versailler Vertrag; "Kriegsschuld;" 
Weimarer Verfassung;  Weimarer Republik
 
 - Jahr 1920: 
Vertrag mit dem Osmanischen Reich
 
 III. 
Literatur   
zum Ersten Weltkrieg und zur Weimarer Republik
 
 I. Einleitung:
 Vorbemerkungen 
zur "Urkatastrophe des 20. Jhdts."
 Der Erste Weltkrieg, die "Urkatastrophe des 20. 
Jahrhunderts" (Kennan), gilt nicht nur im Jahr 2014, wo allenthalben an den 
vor 100 Jahren begonnenen Krieg erinnert wird, als eines der einschneidenden 
Wende-Ereignisse der Deutschen, der Europäischen, der Weltgeschichte. Dazu ein Zitat aus dem Umschlagstext zu dem Buch von Herfried Münkler: Der große 
Krieg. Die Welt 1914 - 1918, Rowohlt-Verlag 2013:
 "Er fegte die alte Welt hinweg und haftet seit vier Generationen im kollektiven 
Gedächtnis: der Große Krieg. Als Ausbruch aus einem scheinbar stillstehenden 
Zeitalter der Sicherheit wurde sein Beginn am 1. August 1914 von vielen noch 
euphorisch begrüßt. An seinem Ende, im November 1918, waren zu bilanzieren: 17 
Millionen Tote, eine in Trümmer gestürzte Weltordnung und ungestillte 
Revanchegelüste. Der Erste Weltkrieg veränderte alles. Nicht nur betraten die 
USA und die Sowjetunion die Weltbühne, auch die Ära der Ideologien und 
Diktaturen begann, die zu Hitler und schließlich zum Zweiten Weltkrieg mit all 
seinen Verwerfungen führte."
 
Zur Vorgeschichte seit 1870 und zu den 
Hauptakteuren: - Für  Deutschland waren 1870/1871 zwei 
Ereignisse entscheidend: Der Sieg der vereinigten Deutschen Truppen im Krieg 
gegen Frankreich, und die Gründung  des - von Bismarck planmäßig vorbereiteten -
Deutschen Kaiserreichs mit der Krönung des Preußischen Königs zum Kaiser 
Wilhelms I. in Versailles 1871. Das Deutsche Kaiserreich wollte nun eine 
imperialistische Großmacht mit vielen Kolonien werden, wie die anderen Mächte Großbritannien, 
Frankreich, Russland usw. auch. 1882 schließen die Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn und 
Italien den "Dreibund", auch um Frankreich zu isolieren.
 Verstärkt wurde das Großmachtstreben Deutschlands noch seit der Krönung von
Wilhelm II. zum Deutschen Kaiser 1888 (und der Entlassung Bismarcks 1890). Die 
markigen Sätze Wilhelms II. etwa in der Marokkokrise verkündeten diese Absicht 
auch an alle Länder. Dazu gehörte auch eine forcierte Aufrüstung 
Deutschlands, vor allem der von Tirpitz betriebene Kriegs-Flotten-Bau, 
mit dem man vor allem Großbritannien auf See gewachsen sein wollte.
 
 Für den Ersten Weltkrieg besonders fatal war die Entwicklung des 
(zunächst geheimen) kriegs-strategischen Schlieffen-Plans durch Generalstabschef Schlieffen um 
1905 
für den Fall eines Krieges: Schlieffen ging davon aus, dass das Großreich 
Russland immer mächtiger würde und Deutschland militärisch erdrücken könnte. Da 
Russland einen Pakt mit Frankreich geschlossen hatte, könnte Deutschland in 
einem 2-Fronten-Krieg von Russland und Frankreich erdrückt werden. Um das zu 
verhindern sollte Deutschland präventiv, solange Russland noch nicht voll 
aufgerüstet wäre, mit einem Krieg gegen Frankreich beginnen und nach dem 
baldigen Sieg über Frankreich dann gegen Russland ziehen. Um Frankreich zu 
besiegen sollte Deutschland über Belgien von Norden her nach Frankreich 
einmarschieren.
 
 -  Österreich-Ungarn  hatte bereits 1882 den Dreibund mit 
Deutschland und Italien geschlossen.
 1908 annektiert Österreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina, die damals noch 
zum Osmanischen Reich gehörten. (Sie machten sich damit Serbien zum 
Gegner, das von einem Südslawischen Serbischen Großreich träumte, zu dem auch 
Bosnien und die Herzegowina gehören sollten.)
 -  Frankreich hatte den Krieg gegen 
Deutschland 1870/71 verloren und dabei auch Elsaß-Lothringen an Deutschland 
abtreten müssen. Frankreich musste auch eine riesige Summe an Reparationen an 
Deutschland bezahlen. Außer der Sorge vor der neuen Großmacht Deutschland, das 
jetzt zum Erbfeind geworden war, war vor allem Revanche für die Niederlage das 
bestimmende Ziel Frankreichs. (Frankreich blieb auch während des Weltkriegs und 
vor allem bei den "Friedensverhandlungen" wie dem Versailler Vertrag der 
erbittertste Gegner Deutschlands, ebenso bei den immensen 
Reparationsforderungen.)1892 vereinbaren Frankreich und   Russland einen Beistandpakt für 
den Fall eines Angriffs durch einen der Dreibundstaaten.
 - Großbritannien:
1904 vereinbarten Frankreich und Großbritannien die "Entente Cordiale", die auch 
militärische Kooperation umfasst.1907 wird die Entente Cordiale durch ein anglo-russisches Abkommen zu einer Art 
"Triple-Entente" erweitert. (Dadurch sieht sich Deutschland eingekreist.)
 - Das Osmanische 
Reich hatte etwa beim Bau der Bagdadbahn 
durch deutsche Wirtschaft und Technologie informelle Unterstützung durch 
Deutschland erhalten. Ein formelles Bündnis mit den Mittelmächten wurde aber 
erst 1914 geschlossen.In den beiden Balkankriegen 1912 und 1913 hatte das Osmanische Reich alle seine 
Länder in Europa (auch Mazedonien) verloren.
 
 Russland hatte in den Balkankriegen bereits Serbien unterstützt, wie auch später im 
Ersten Weltkrieg.
 
 [Bild 
(Briefmarke Färöer, 2014): 100. Jahrestag des Ausbruchs des 1. Weltkriegs: Kaiser, 
Könige, Staatsmänner einiger der verschiedenen kriegführenden Länder während 
des 1. Weltkrieges (Abbildungen von links): Georges Clemenceau, französischer 
Politiker; Wilhelm II., deutscher Kaiser; Franz Joseph I., Kaiser von 
Österreich-Ungarn; Herbert Asquith, Premierminister Großbritanniens; Enver 
Pascha, Kriegsminister des Osmanischen Reiches; Zar Nikolaus II., letzter Kaiser 
Russlands.] | 1. Weltkrieg 
(1914 - 1918/19): Fortsetzung: Kriegsjahre 1916 - 1918/1920 
 Kriegsjahr 1916:
Schlacht um Verdun; Somme-Schlacht; Hungersnot
 Kriegsjahr 1917:
Kriegseintritt der USA; Friedensversuche; 
Revolution in Russland
 Kriegsjahr 1918:
Waffenstillstand; Revolution in 
Deutschland;  Wilhelm II. im Exil
 Nachkriegsjahr 1919:
Versailler Vertrag; "Kriegsschuld"; Weimarer Reichsverfassung, Weimarer Republik
 Nachkriegsjahr 
1920: 
Vertrag mit dem Osmanischen Reich
 
 
 
Kriegsjahr 1916:
 Schlacht um Verdun; Somme-Schlacht; Hungersnot an der 
"Heimatfront"
 
21.2.1916: Schlacht um Verdun beginntDie Schlacht um Verdun, mit der die Deutschen die Macht der Allierten 
brechen wollten, beginnt und dauert als Materialschlacht und Stellungskrieg aus 
den Schützengräben mit 
nur geringen Verschiebungen des Frontverlaufs hin oder her 10 Monate, bis sie 
erfolglos abgebrochen wird. In der "Hölle von Verdun" starben ca. 700000 
Soldaten, etwa ebensoviele Franzosen wie Deutsche.
 29.2.1916: Wiederaufnahme des 
uneingeschränkten U-Boot-Krieges.Entgegen dem Willen des deutschen Reichskanzlers Theobald von Bethmann-Hollweg 
beginnt die Admiralität wieder mit dem uneingeschränkten U-Boot-Krieg
 16.5.1916: Geheimes Sykes-Picot-Abkommen zur 
Aufteilung des Nahen Ostens.In einem geheimen Abkommen wird ein Teil des Osmanischen Reiches, der Nahe 
Osten, im Falle eines Sieges der Entente in verschiedene Interessengebiete 
aufgeteilt: Syrien wird zum Interessengebiet Frankreichs erklärt, Palästina, 
Jordanien, Mesopotamien zum Interessengebiet Großbritanniens.
 27.5.1916: Wilsons Friedensplan 31.5./1.6.1916: Seeschlacht vor dem 
SkagerrakVor dem Skagerrak treffen in einer großen Seeschlacht 
151 britische Schiffe und 99 deutsche Schiffe aufeinander. Die einzige größere 
Seeschlacht des 1. Weltkrieges endet ohne Sieger. Opfer der Seeschlacht sind 
6094 britische und 2551 deutsche Seeleute.
 4.6.1916: Russische Brussilow-Offensive an der 
OstfrontDie Russische Offensive erzielt große Erfolge in Wolynien und in der 
Bukowina.
 1.7.1916: Beginn der Somme-SchlachtNoch einmal eine riesige Materialschlacht in Frankreich an der Somme. In 
dieser Schlacht wurden auch viele Deutsche Truppen gebunden, die von der 
Schlacht von Verdun abgezogen werden mussten. Auch diese Schlacht endet wieder 
ohne klare Sieger. Auf deutscher Seite starben (oder wurden verwundet) etwa 
500000 Soldaten, auf Seiten der Alliierten etwa 700000 Soldaten.
 27.8.1916: Rumänien tritt auf der Seite der 
Entente in den Krieg ein. 29.8.1916: Hindenburg und Ludendorff in die 
Oberste Heeresleitung (OHL) berufen.Der bisherige Generalstabschef und Leiter der Obersten Heeresleitung wird wegen 
der Erfolglosigkeit vor Verdun und in der Somme-Schlacht abgelöst. Dafür werden 
Hindenburg und Ludendorff berufen, die nun mit Kaiser Wilhelm II. zusammen die 
OHL bilden. Sie erlangen in den folgenden Monaten fast diktatorische Macht.
 ab Sommer 1916: Dramatische Lebensmittel- und 
Versorgungsmängel in Deutschland. Verstärkt wurden diese Versorgungsmängel auch 
durch die Seeblockade, die Großbritannien seit Kriegsbeginn verhängt hatte. 
Beginn des "Steckrübenwinters" in Deutschland. Hungerproteste und Streiks u.a. in Berlin und 
Leipzig. -
 Während des Krieges sterben im Deutschen Reich ca. 800000 Menschen an 
Unterernährung.
 
 
Kriegsjahr 1917:
 Kriegseintritt der USA; Vergebliche Friedensversuche; 
Revolution in Russland
 
9.1.1917: Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Krieges von Deutschland.Auf Anraten der Obersten Heeresleitung ordnet Wilhelm II. die Wiederaufnahme 
des U-Boot-Krieges an mit dem Ziel, damit Großbritannien innerhalb von 6 Monaten 
zu besiegen. Darauf brechen die USA u.a. die diplomatischen Beziehungen zu 
Deutschland ab.
 Februar 
1917: Rückzug der Deutschen Truppen im Westen auf die Siegfriedlinie Februar 1917: Februarrevolution in Russland;
Abdankung von Zar Nikolaus II. und Bildung einer provisorischen bürgerlichen 
Regierung 
 6.4.1917: 
Kriegseintritt der bisher neutralen USA: Kriegserklärung der USA an Deutschland (später auch an Österreich-Ungarn)
 [Bild (Briefmarke Frankreich, 1967): Eintritt der 
Amerikanischen Streitkräfte in den Krieg 1917, General Pershing, US-Soldaten] 19.7.1917: Friedensresolution im Deutschen 
Reichstag von Sozialdemokraten, Zentrum und Fortschrittspartei: Forderung 
eines Völkerverständigungsfriedens ohne Annexionen. - Diese Friedensresolution 
des Reichstags blieb bei der Entente ohne Resonanz, wohl auch weil unklar war 
wer jetzt in Deutschland das Sagen hat und welche Bedeutung eine 
parlamentarische Resolution hat. Exkurs zur Spaltung der Sozialdemokratischen 
Partei Deutschlands seit 1917: Von der Mehrheit der SPD unter dem Parteiführer Friedrich Ebert, die 1914 den 
Krieg gegen die Entente noch als Verteidigungskrieg begrüßt hatte (von 1917 an 
als Mehrheits-SPD, MSPD, bezeichnet), trennte sich 1917 eine Minderheitengruppe 
Unabhängiger Sozialdemokraten (USPD).-
 Zunächst innerhalb der USPD bildete sich der Spartakusbund mit den Anhängern 
einer radikalen sozialistischen Politik unter der Führung von Karl Liebknecht 
und Rosa Luxemburg, die später für einen Umsturz wie in der Russischen 
Oktoberrevolution agitierten. (Aus dem Spartakusbund ging am 1.1.1919 die 
Kommunistische Partei Deutschlands hervor deren Führer nach dem Tod von 
K.Liebknecht und R.Luxemburg Ernst Thälmann wurde.
 August 1917: Aufstände bei der Deutschen 
Hochseeflotte 
 Oktober/November 
1917: Große Sozialistische Oktoberrevolution in Russland unter Führung 
Lenins [Bild (Briefmarke DDR, 1987): 70. Jahrestag der 
Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution in Russland; Abbildung: W.I. Lenin, 
Smolny-Gebäude, Panzerkreuzer "Aurora"][Entwurf der Briefmarke: Rieß]
 
 
 November/Dezember 1917: 
Waffenstillstandsangebot der neuen Regierung Russlands an Deutschland; 
Waffenstillstand. Danach beginnen in Brest-Litowsk deutsch-russische 
Friedensverhandlungen
   | 
|  II. Chronologischer Überblick über 
die Kriegsjahre  Der chronologische Überblick hier beschränkt sich 
auf die Ereignisse von 1914 bis 1920. (Zu Baden und Württemberg im Ersten Weltkrieg s. die extra Artikel
Geschichte Württemberg 4, 
Republik Württemberg, 1914 - 1945 und
Geschichte Badens)
  Kriegsjahr 1914:
 Attentat von Sarajewo; Gegenseitige Kriegserklärungen; Beginn 
der Kämpfe im Westen und im Osten
  
 28.6.1914: 
Attentat von Sarajewo: Ermordung des 
Österreich-ungarischen Thronfolgers und seiner Frau durch den serbischen 
Nationalisten Gavrilo Princip, wohl als Vergeltung für die Annexion von Bosnien und 
Herzegowina 1908 durch Österreich-Ungarn und als Signal für die Vereinigung 
aller Südslawischen Völker unter Führung Serbiens. Österreich macht Serbien für 
das Attentat verantwortlich.
 
 [Bild (Marke K+K Militärpost Bosnien + 
Herzegowina, 1917): Portraits des Österreich-Ungarischen Thronfolgers Kronprinz 
Franz Ferdinand und seiner Ehefrau Sophie Reichsgräfin Chotek, beide gestorben 
bei dem Attentat am 28. Juni in Sarajewo, das Auslöser für den 1. Weltkrieg war]
  4. - 6.7.1914: "Blankoscheck" 
Kaiser Wilhelms II. zur bedingungslosen Unterstützung Österreich-Ungarns 
durch Deutschland bei einem Krieg gegen Serbien.Das Österreichische Außenministerium erforschte in Berlin bei Kaiser Wilhelm II. 
die Haltung des Bündnispartners Deutschland bei einem möglichen Krieg 
Österreichs gegen Serbien und erhielt durch Reichskanzler Theobald von Bethmann 
Hollweg die Zusage einer bedingungslosen Unterstützung.
  28.7.1914: Kriegserklärung 
Österreich-Ungarns gegen Serbien.Österreich hatte zunächst Serbien ein kurzfristiges Ultimatum gestellt, das 
Serbien weitgehend erfüllen wollte. Dennoch erklärte Österreich Serbien den 
Krieg. Abhalten konnte Österreich auch nicht, dass inzwischen Russland für 
diesen Fall die Unterstützung Serbiens durch Russland angekündigt hatte.- Die 
Hauptinitiative zur Kriegserklärung an Serbien und zur Generalmobilmachung in 
Österreich-Ungarn ging wohl von Leopold Graf Bechtold aus, dem Außenminister 
Österreich-Ungarns.
  1.8.1914: Kriegserklärung 
Deutschlands an Russland.Nach der Mobilmachung Russlands erfolgte die Kriegserklärung Deutschlands an 
Russland, danach die Generalmobilmachung in Deutschland.
 Auch Frankreich mobilisierte seine Truppen.
 Italien und Bulgarien erklärten ihre Neutralität.
  2.8.1914: Deutschland schließt 
einen Bündnisvertrag mit dem Osmanischen Reich.  3.8.1914: Deutschland erklärt 
Frankreich den Krieg.Nach dem Schlieffen-Plan wollte Deutschland bei einem möglichen 2-Fronten-Krieg 
zunächst Frankreich im Westen besiegen, ehe Russland im Osten richtig 
aufgerüstet ist.
  4.8.1914: Deutsche Truppen 
überschreiten die Grenze zum neutralen Belgien, um gemäß dem Schlieffen-Plan 
Frankreich vom Norden her, von Belgien aus, zu besiegen.(Belgien hatte vorher einen Durchmarsch der deutschen Truppen durch sein Land 
abgelehnt.)
 Darauf tritt Großbritannien, eine der Garantiemächte der Neutralität 
Belgiens, in den Krieg gegen Deutschland ein.
 
 Im Reichstag in Berlin werden von allen Parteien Kriegskredite bewilligt. 
Auch die SPD, die vor 1914 Krieg und Kriegskredite eindeutig abgelehnt hatte, stimmt jetzt zu. Nur 
einzelne SPD-Mitglieder, z.B. Karl Liebknecht, wenden sich dagegen.
 (Offenbar war es der deutschen Regierung gelungen, auch den SPD-Führern - wie 
der ganzen deutschen Bevölkerung - einzureden, dass es ein gerechter Krieg, ein 
notwendiger Verteidigungskrieg vor allem vor einer drohenden Vernichtung durch 
Russland sei.)
 Zwischen den Parteien wird ein Burgfrieden vereinbart während des Krieges.
  In Deutschland - wie in den anderen Ländern - entsteht eine euphorische 
Kriegsbegeisterung. Fast jeder will mit Begeisterung in den Krieg ziehen 
(von dem man, zumindest in Deutschland, annimmt dass es ein kurzer Krieg sein 
wird, der spätestens an Weihnachten siegreich beendet ist.) Der Krieg wird als 
notwendiger und berechtigter Verteidigungskrieg dargestellt. Auch Studenten, 
Künstler, Literaten, Kirchenvertreter verfassen Kriegsaufrufe. Von den 
Grausamkeiten eines solchen umfassenden und langandauernden industrialisierten 
Krieges (mit mechanisierten Waffen, Einsatz von Panzern, Einsatz der Luftwaffen, 
Einsatz hochgerüsteter Kampfschiffe, Kampf mit U-Booten, auch Einsatz von 
Giftgas), wie er erstmals drohte, machten sich die meisten keine Vorstellung.  6.8.1914: Österreich-Ungarn erklärt 
Russland den Krieg.+: Serbien erklärt Deutschland den Krieg.
 
 11.8.1914: Frankreich erklärt 
Österreich-Ungarn den Krieg.
 
 12.8.1914: Großbritannien erklärt 
Österreich-Ungarn den Krieg.
  15.8.1914: Russische Truppen 
marschieren in Ostpreußen ein.    | Kriegsjahr 1918:
 Entscheidender Sieg der Alliierten; Waffenstillstand 
und Kapitulation; Abdankung Kaiser Wilhelms II.; November-Revolution in 
Deutschland
 8.1.1918: Wilsons 
14-Punkte-Friedensprogramm, das die Alliierten 
ablehnen 3.3.1918: Die Mittelmächte schließen mit 
Russland den Frieden von Brest-Litowsk.Der   Friede von 
Brest-Litowsk war ein Diktatfriede Deutschlands mit dem durch die Revolution 
geschwächten Russland, bei dem Russland einen Großteil seiner westlichen Gebiete 
(Baltikum, Polen, Ukraine) verlor. Illusion des Sieges in Deutschland
 
 März-Juli 1918: Deutsche Offensiven an der Westfront ohne große Erfolge, auch 
gescheitert wegen der großen Nachschubprobleme Deutschlands
 
17.7.1918. Ermordung des Zaren und seiner 
Familie in Russland durch die Bolschewiken
 8.8.1918: Entscheidender Durchbruch der Alliierten 
bei Amiens, Großangriff u.a. mit 450 britischen Tanks. "Schwarzer Tag des 
Heeres". Rückzug der deutschen Truppen
  14.8.1918: Bei einer Konferenz im Hauptquartier 
in Spa erklärt die deutsche Oberste Heeresleitung, also Wilhelm II., Hindenburg 
und Ludendorff, die Fortführung des Krieges 
für aussichtslos (hält diese Einschätzung aber geheim; in der Öffentlichkeit 
wurde weiter der baldige Sieg propagiert)[Gründe für die deutsche militärische Niederlage: 
Unterschätzung der Militärmacht der Allianz-Mächte, Überschätzung und Überforderung des deutschen Militärs, Erschöpfung 
der Frontsoldaten und der "Heimatfront", Überdehnung im Osten, 
Verlust der Bündnispartner, Kriegseintritt der USA 1917]
  28.9.1918: Hindenburg und Ludendorff fordern 
sofortigen Waffenstillstand  30.9.1918: Wilhelm II. kündigt an, im Deutschen 
Reich ein parlamentarisches System einführen zu wollen  3.10.1918: Prinz Max von Baden wird zum 
Reichkanzler berufen. Verfassungreform: Der Reichskanzler bedarf der Zustimmung 
des Reichstags. (Parlamentarische Monarchie)  Oktober/November 1918: Ende des Kaiserreichs 
Österreich-Ungarn:In Österreich-Ungarn brechen revolutionäre Unruhen aus. Die Tschechoslowakische 
Republik wird ausgerufen. Karl dankt als Kaiser von Österreich ab (11.11.), dann 
auch als König von Ungarn. Republik Deutsch-Österreich.
  4.10.1918: Waffenstillstandsangebot der 
deutschen Regierung an die USA (Wilson) auf Grundlage seiner 14 Punkte. Wilson stellt 
weitere Bedingungen, u.a. demokratische Bevollmächtigte in Deutschland als 
Verhandlungspartner und die Abdankung des Kaisers. Es kommt zu keinen 
Verhandlungen  26.10.1918: Entlassung Ludendorffs; Nachfolger 
wird General Groener  
28.10.1918: Gehorsamsverweigerung bei der deutschen Flotte in 
Wilhelmshaven (zunächst Weigerung zu einem Himmelfahrtskommando auszulaufen, 
dann Weigerung den Krieg fortzusetzen)                  4.11.1918: Ausweitung und Sieg der 
Meuterei bei der Flotte in Kiel, 
danach: Ausweitung der Revolution auch auf das ganze Land.Bildung von 
Arbeiter- und Soldatenräten in ganz Deutschland
  8.11.1918: Sturz der Wittelsbacher in 
München und Ausrufung des "Freistaats Bayern"  9.11.1918: Die revolutionäre 
Bewegung erreicht Berlin ("Novemberrevolution"):- Reichskanzler Prinz Max von Baden verkündet 
eigenmächtig die Abdankung Kaiser Wilhelms II. (der 
danach ins Exil nach Holland geht). (Formell dankt dann der 
Kaiser am 28.11.1918 ab.)
 - Max von Baden überträgt die 
Regierungsgeschäfte an den 
Führer der stärksten Partei, an den Mehrheits-Sozialdemokraten Friedrich Ebert (MSPD)
 -  Philipp Scheidemann (MSPD) ruft vom Berliner Reichstag 
aus die Republik aus
 -  Karl Liebknecht ruft kurz darauf in Berlin die "sozialistische
Republik" aus.
  10.11.1918: Bildung der 
Regierung der 
Volksbeauftragten aus je 3 Mitgliedern der MSPD (u.a. F.Ebert) und der USPD.  Friedrich Ebert, der 1919 auch zum ersten Reichspräsidenten der Weimarer 
Republik gewählt wurde, war der wohl wichtigste Politiker bei der Bewältigung 
eines geordneten Übergangs zur Weimarer Republik und bei der Gestaltung der 
ersten Jahre der Republik.  
 | 
|  
 22.8.1914:
In Deutschland wird der pensionierte General Paul von Hindenburg zum Chef 
der 8. Armee an der Ostfront berufen, sein Stabschef wird Erich 
Ludendorff  
[Bild (Briefmarke Deutsches Reich, 1930): 
Portrait von Reichspräsident General Hindenburg; Aufdruck "30.Juni 1930", dem Termin des 
Abzugs der alliierten Besatzung aus dem letzten Teil des Rheinland]  22.8.1914: Russische Truppen 
marschieren in Galizien ein. In den anschließenden Schlachten verliert das k.u.k.Heer ca. 300 000 
Soldaten (Tote, Verwundete, Vermisste).
  23.8.1914: Japan erklärt 
nach einem Ultimatum Deutschland den Krieg.Japan, ein Verbündeter Großbritanniens, verlangte vor allem von Deutschland die 
Räumung des deutschen Schutzgebiets (Kolonie) Kiautschou mit der Hauptstadt Tsingtau 
in China.
   23.-31.8.1914: Schlacht bei 
Tannenberg: Sieg deutscher Truppen über Russland. Bei Tannenberg in Ostpreussen (und später an den Masurischen Seen) besiegen die deutschen Truppen unter 
Hindenburg und Ludendorff als "Befreier Ostpreussens" große Teile der russischen 
Armeen. 
-
 Diese Siege bestärkten in Deutschland die Hoffnung auf einen 
schnellen Sieg im Krieg und sie begründeten den Mythos Hindenburg, der 
bis zum Tode Hindenburgs 1934 entscheidende Bedeutung für die weitere Deutsche 
Geschichte bekam (Berufung Hindenburgs in die Oberste Heeresleitung 1916, Wahl 
Hindenburgs zum Reichspräsidenten 1925, Berufung Hitlers zum Reichskanzler 
durch Hindenburg 1933).
   
 In Tannenberg errichtete 
Deutschland 1927 zur Erinnerung an den Sieg bei Tannenberg und an Hindenburg das 
Tannenberg-Denkmal, das von den Nationalsozialisten zum 
Tannenberg-Nationaldenkmal erklärt wurde. (Es sollte auch die Revanche für eine 
bittere Niederlage dokumentieren, die mit dem Ort Tannenberg (oder Grunwald) 
verbunden ist: Die
Niederlage des Deutschen Ordens 1410 durch ein Polnisch-Litauisches Heer.) - 
Das Tannenberg-Denkmal wurde 1945 von deutschen Soldaten zerstört.  [Bild (Briefmarke Deutsches Reich, 1935): 
Tannenberg- Nationaldenkmal, im Hintergrund: Reichsadler]  
 5. - 12.9.1914: Marneschlacht:
An der Westfront bringen die Franzosen den deutschen Vormarsch zum Stehen. Nachdem 
die Deutschen Truppen relativ rasch Luxemburg und Belgien durchquert hatten, 
dabei in Brüssel und Löwen große Zerstörungen hinterließen, kommt es an der 
Ysere und an der Marne zu schweren Schlachten.
 
 [Bild (Briefmarke Belgien, 2000): 1. 
Weltkrieg: Uzerfront / Front de l'Yser]
  
  In 
den Schlachten an der Marne sind die Franzosen siegreich und beenden die 
deutsche Westoffensive. Der weitere Krieg an der Westfront erstarrt zum Stellungskrieg. 
  [Bild 
(Briefmarke Frankreich 1964): 50. Jahrestag des Sieges an der Marne. - Abbildung: 
Französische Truppenbewegung durch beschlagnahmte Pariser Taxis.]  September 1914: 
Septemberprogramm über die Kriegsziele Deutschlands, geheimes Programm 
verfasst im 
Auftrag des deutschen Kanzlers Bethmann-Hollweg: Deutschland möchte einige 
wirtschaftlich wichtige Gebiete Frankreichs annektieren, auch Luxemburg und Teile 
Belgiens, dazu eine gesamteuropäische Wirtschaftsunion unter 
Deutscher Führung schaffen; im Osten sollen die Baltischen Staaten und Teile 
Polens Deutschland angegliedert werden, dazu sollen die meisten Staaten 
Südosteuropas und Südrusslands in Abhängigkeit von Deutschland kommen; in Afrika 
soll ein riesiges zusammenhängendes mittelafrikanisches Deutsches Kolonialreich 
geschaffen werden. (Dieses Septemberprogramm wurde erst in den 1950er Jahren von 
dem Historiker Fischer in einem Archiv entdeckt. Es diente Fischer als Beleg für 
seine These: Der Weltkrieg war Deutschlands geplanter "Griff nach der Weltmacht".)  28./29.10.1914: Krieg am Schwarzen 
Meer zwischen dem Osmanischen Reich und Russland:Ohne formelle Kriegserklärung bombardiert das Osmanische Reich Russische Häfen 
am Schwarzen Meer, u.a. auf der Krim, und die Russische Schwarzmeerflotte. 
Darauf erklären Rußland, Großbritannien und Frankreich dem Osmanischen Reich 
den Krieg.
  7.11.1914: Japanische Truppen erobern 
die deutsche Kolonie Kiautschou in China, um über diesen Weg sein Land 
nach China auszudehnen.  Ende 1914: Die meisten anderen
Kolonien Deutschlands in Afrika und im Pazifik werden nach Kriegsbeginn 
von den Truppen der Entente übernommen: Togo, Kamerun, 
Deutsch-Südwestafrika (Kapitulation der deutschen "Schutztruppen" im Juni 
1915). Nur in Ostafrika leisten die deutschen Kolonialtruppen unter 
Lettow-Vorbeck erfolgreich 
 Widerstand 
bis zum Waffenstillstand im November 1918. 
 Im Pazifik besetzt Japan die deutschen Kolonialgebiete auf den Marianen-, den 
Karolinen- und den Marshall-Inseln. Die Kolonie Samoa und der 
deutsche Teil von Neuguinea wird von Neuseeland und Australien für die 
Entente erobert.
 
  [Bild (Briefmarke Samoa 1914): Briefmarke 
der Deutschen Kolonie Samoa. Abbildung: Kaiseryacht SMS "Hohenzollern"] 
  Kriegsjahr 1915:
 U-Boot-Krieg; Isonzo-Schlacht
  22.2.1915: Deutschland erklärt den 
uneingeschränkter U-Boot-Krieg Deutschland erklärt den U-Boot-Krieg, die Torpedierung von 
Kriegs- und Handelsschiffen aller Staaten in den zum Kriegsgebiet erklärten 
Meeren (z.B. um Großbritannien).
  
22.4.1915: 
Erstmals Einsatz von giftigem Chlorgas durch Deutschland im Krieg an der Westfront.(Das besonders grausame Giftgas für den Kriegsgebrauch wurde von dem deutschen 
Chemiker Fritz Haber entwickelt, der im Jahr 1918 merkwürdigerweise trotzdem den Nobelpreis für Chemie erhielt.)
  3.5.1915: Italien verläßt den Dreibund 
und erklärt Deutschland und Österreich den Krieg.Italien, das sich bisher nicht am Krieg beteiligt hatte, kündigt nun auch 
formell seine Mitgliedschaft im bisherigen Dreibund mit Deutschland und 
Österreich-Ungarn und erklärt beiden bis zum August 1915 bzw. August 1916 den Krieg.
 Die Kämpfe zwischen Italien und Österreich-Ungarn konzentrieren sich auf die 
Isonzo-Linie im Grenzgebiet zu Jugoslawien.
   
 7.5.1915: Versenkung der "Lusitania" durch 
ein deutsches U-Boot. Im Mai 1915 wurde vor der Irischen Küste der britische Luxusdampfer "Lusitania" 
von dem deutschen U-Boot U 20 versenkt. Das Schiff hatte außer fast 2000 
Passagieren vermutlich auch Kriegsmaterial an Bord. 1198 Passagiere starben, 
darunter auch über 100 Amerikaner
 
 [Bild (Briefmarke Isle of Man, 1980): Untergang 
der "Lusitania" und Suche des Segelschiffs "Wanderer" nach Überlebenden]
 
 Der amerikanische Präsident, Woodrow Wilson (die USA waren 1915 noch nicht 
Kriegspartei) fordert von Deutschland wenigstens eine Verurteilung der 
Versenkung und ein Ende des U-Boot-Krieges. Um die Beziehungen zu USA nicht zu 
gefährden sagt Deutschland wenigstens eine Einschränkung des U-Boot-Krieges zu 
(bis Deutschland 1917 den uneingeschränkten U-Boot wieder aufnahm).
  14.10.1915: Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten 
der Mittelmächte. |  11.11.1918: Unterzeichnung der  
 
bedingungslosen Kapitulation der Mittelmächte, des völligen  
 Waffenstillstands   aller Beteiligten. Damit war wenigstens das weitere 
gegenseitige Morden im Weltkrieg zu Ende. (Formelle Friedensverträge folgten 
erst im folgenden Jahr.)  
Der 
Waffenstillstand musste am 11.11.im Wald von Compiègne.unterzeichnet werden.
Für Deutschland wurde der Waffenstillstand 
vom Leiter der Deutschen Delegation Matthias Erzberger 
unterzeichnet.
  
Die
Bilanz der Menschen-Opfer des 1. Weltkrieges war unvorstellbar 
grauenvoll. Insgesamt schätzt man bei den kriegführenden Heeren (also ohne die 
zivilen Opfer, deren Zahl mit ca. 8 Millionen Toten geschätzt wird) ca. 9 Millionen Tote und ca. 20 Millionen Verwundete.
 
  [Bild (Briefmarke Frankreich, 1958): 40 Jahre 
Waffenstillstand von 1918; Motiv: Kornblumen und Kornhalme vor Soldatengrab]  
Die verschiedenen Länder hatten davon etwa 
eine folgende Anzahl von toten Soldaten zu beklagen (Zahlen nach dem Atlas zur 
Geschichte 1, VEB Haack, Leipzig, 1981, S. 125 und Spiegel Geschichte Nr. 
5/2013, S. 40):  
Russland etwa     1,8 
bis 2,3 Millionen ToteDeutschland etwa 1,9 bis 2,0 Millionen
 Frankreich etwa    1,3 bis 1,5 Millionen
 Österreich-Ungarn 1,1 bis 1,5 Millionen
 Großbritannien      0,7 Millionen
 Italien                   
0,5 Millionen
 USA                     
0,1 Millionen
 Übrige                  
0,9 bis 1,2 Millionen Tote
 
  Nachkriegsjahr 1919:Versailler Vertrag, Weimarer Reichsverfassung, Beginn der Weimarer Republik
  
5./11.1.1919: Unruhen und Straßenkämpfe in Berlin 
(Spartakusaufstand)  
15.1.1919: 
Ermordung der KPD-Politiker Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht durch 
Freikorpsoffiziere in Berlin. 11.2.1919: Friedrich Ebert wird deutscher 
Reichspräsident 28.4.1919: Gründung des 
Völkerbundes auf der Pariser Friedenskonferenz 
28.6.1919: Deutschland unterzeichnet im 
Versailler Schloss den "Versailler Vertrag", den Friedensvertrag für 
Deutschland mit den Alliierten 
Der 
Waffenstillstand musste am 11.11.im Wald von Compiègne.unterzeichnet werden.
Für Deutschland wurde der Waffenstillstand 
vom Leiter der Deutschen Delegation Matthias Erzberger 
unterzeichnet.
 
 
 
Exkurs zum  
Versailler Vertrag: Die 
Siegermächte  (in den Vorverhandlungen, an denen Deutschland nicht 
teilnehmen durfte, nahmen 27 Länder teil) hatten am 7.5. der deutschen Delegation in Versailles die nicht 
verhandelbaren Bedingungen eines Friedensvertrags diktiert: Deutschland soll die 
alleinige Kriegsschuld am 1. Weltkrieg akzeptieren und auch für die Kosten der 
beteiligten Länder aufkommen; Deutschland leistet riesige Reparationen in noch 
festzulegendem Umfang; Deutschland verliert viele Randgebiete, z.B. das Elsass 
wieder an Frankreich, das Saarland bis zu einer Volksabstimmung an Frankreich; 
Danzig wird neutralisiert; Deutschland wird nur ein sehr begrenztes Zahl von 
Militärs zugestanden, schwere Waffen sind ganz verboten; an der Rheingrenze zu 
Frankreich wird eine breite entmilitarisierte Zone vorgeschrieben; eine 
Vereinigung mit Deutsch-Österreich wird untersagt; u.v.a. - Viele dieser 
Bedingungen des von den meisten Deutschen als "Schanddiktat" verstandenen 
Versailler Vertrags waren die Folie für den Aufstieg Hitlers und für den Beginn 
des 2. Weltkriegs.Keiner wollte einen solchen Vertrag unterschreiben. Da es aber keine Alternative 
gab ermächtigte und beauftragte schließlich am 23.6.1919 die Weimarer 
Nationalversammlung die Reichsregierung zur Unterzeichnung des Vertrags was am 
28.6. erfolgte.
 
Exkurs zur Frage 
nach der "Kriegsschuld" /Zur Frage nach der Verantwortung 
für den Weg in den Krieg:
 
Die Frage, wer "Schuld" am Ausbruch des Ersten 
Weltkriegshat, wer die Verantwortung für die Entstehung und Ausweitung des 
Krieges trägt und für die Verhinderung aller Friedensbemühungen, ist unter 
Historikern immer wieder umstritten. Die eine Extremposition wurde in den 1960er 
Jahren durch den Historiker Fritz Fischer formuliert mit der These von 
Deutschlands geplantem "Griff nach der Weltmacht". Eine andere Position wird in 
dem zur Zeit besonders  populären Buch des Englischen Historikers 
Christopher Clark vertreten: "Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten 
Weltkrieg zog" (deutsch erschienen 2013). Clark beschreibt sehr ausführlich die 
"Schuld" und Versäumnisse, die Ziele und Ziellosigkeiten bei allen beteiligten 
Ländern, natürlich auch in großem Maße bei Deutschland und Österreich-Ungarn, 
aber eben nicht allein. 
 
Spätestens nach der Unterzeichnung des 
Versailler Vertrags durch die Weimarer Parteien wurde vor allem in der 
konservativen und rechtsextremen Bevölkerung die "Dolchstoßlegende" immer 
populärer (die Hindenburg und Ludendorff schon dadurch vorbereitet hatten, dass 
sie ihre Einschätzung der militärischen Niederlage im Herbst 1918 geheim 
gehalten hatten): Deutschland sei im Feld unbesiegt gewesen, es sei ihm nur von 
den Revolutionären der Novemberrevolution und von den Weimarer Parteien der 
Dolch in die Brust gestoßen worden. 
11.8.1919:
Die Weimarer Reichsverfassung 
wird am 31.7.1919 durch die Nationalversammlung verabschiedet 
und am 11.8. durch Reichspräsident Ebert unterzeichnet. 
 Beginn der Weimarer 
Republik.
 
  
10.9.1919: Österreich unterzeichnet den Friedensvertrag von St. Germain:Wien muß u.a.Südtirol und Triest an Italien abtreten, die Unabhängigkeit 
Ungarns, der Tschechoslowakei, Polens, Serbiens u.a. anerkennen. Eine 
Vereinigung der Rest-Republik Österreich mit Deutschland wird verboten.
 
 
 
Nachkriegsjahr 1920:Friedensvertrag für das Osmanische Reich
 
11.8.1920: Das Osmanische Reich unterzeichnet den 
Friedensvertrag von Sèvres.Darin wird das bisherige Osmanische Reich bis auf einen Rest in der Türkei 
weitgehend aufgelöst. Das Gebiet Syriens wird Französisches Mandatsgebiet, 
Palästina und Mesopotamien (heute Irak) werden Britisches Mandatsgebiet. Von 
Griechen bewohnte Gebiete in der Westtürkei bleiben strittig: sie werden erst 
1923 im Frieden von Lausanne der Türkei zugesprochen (was zur Vertreibung der 
Griechen aus diesen Gebieten führte).
 
  
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