WappenLexikon Geschichte Baden+Württemberg: E(Stichworte von Eberbach bis Eyth),
philatelistisch unterstützt.  © Manfred Ebener
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E: Übersicht über die Lexikon-Stichworte mit E
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Eberbach am Neckar (Stadt im Rhein-Neckar-Kreis)
Eberbach /Jagst, jetzt zu Mulfingen/Jagst (Hohenlohekreis)
Eberhard I. (der Erlauchte), Graf von Wirtemberg (+ 1325)
Eberhard II. (der Greiner), Graf von Wirtemberg (+ 1392)
Eberhard III. (der Milde), Graf von Wirtemberg (+ 1417)
Eberhard IV., Graf von Wirtemberg (+ 1419)
Eberhard V. (im Bart), Graf + Herzog von Wirtemberg (+ 1496)
Eberhard III., Herzog von Wirtemberg (+ 1674)
Eberhard Ludwig, Herzog von Wirtemberg (+ 1733)
Eberle, Josef (Schriftsteller und Zeitungsverleger, + 1986)
Ebert, Friedrich (Politiker, Reichspräsident, + 1925)
Ebingen (jetzt Stadtteil von Albstadt im Zollern-Alb-Kreis)

Echterdingen (jetzt Stadtteil von Leinfelden-Echterdingen)
Eckener, Hugo (Luftschiffer, + 1954)
Eckmann, Otto (Maler, + 1902)

Egell, Paul (Bildhauer, + 1752)

Ehingen /Donau (Stadt im Alb-Donau-Kreis)
Ehinger, Ambrosius (Konquistador in Südamerika, + 1533)
Ehinger, Heinrich (Kaufmann im Dienst der Welser, + 1537)
Ehmann, Karl (Bauingenieur für die Albwasserversorgung, + 1889)
Ehrenstetten / Ehrenkirchen (Gemeinde im Breisgau)
Ehrhardt, Hermann (Freikorpsführer, + 1971)
Ehrismann, Gustav (Schrifttumsforscher, + 1941)
Ehrle, Franz (kathol. Theologe, + 1934)
Ehrler, Hans (Schriftsteller + 1951)

Eichendorff, Joseph Freiherr von (Dichter, + 1788)
Eichrodt, Ludwig (Schriftsteller, "Biedermeier"-Erfinder, + 1892)
Eiermann, Egon (Architekt, + 1970)
Einstein, Albert (Physiker, + 1955)
Eipper, Paul (Tierbuchautor, + 1964)
Eisenbahn: siehe extra Artikel Eisenbahngeschichte in B.-W.
Eislingen an der Fils (Stadt im Landkreis Göppingen)

Ekkehart II. Palatinus (Mönch, Lehrer Hadwigs, + 990)

Elisabeth Charlotte (Liselotte) von der Pfalz, Herzogin (+ 1722)
Ellwangen (Stadt im Ostalbkreis)

E: Übersicht über die Lexikon-Stichworte mit E
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Elser, Georg (Tischler, Widerstandskämpfer, + 1945)

Emmendingen (Kreisstadt in Südbaden)

Ende, Michael (Schriftsteller, + 1995)
Eningen unter Achalm (Gemeinde im Landkreis Reutlingen)
Ensingen (Gemeinde bei Ulm)
Ensinger, Ulrich (Münster-Baumeister, + 1419)
Entringen (jetzt Teilgemeinde von Ammerbuch, Kreis Tübingen)
Enz (Nebenfluss des Neckar)
Enzweihingen (Teilort von Vaihingen / Enz)

Eppingen (Stadt im Kraichgau im Landkreis Heilbronn)
Eppinger Linien (Verteidigungsanlage im Kraichgau)

Erasmus von Rotterdam (Humanist, + 1536)
Erfinder und Erfindungen aus Südwestdeutschland
Erhart, Gregor (Bildschnitzer, + 1540)
Erler, Fritz (SPD- Politiker, + 1967)
Ernst II., Herzog von Schwaben (+ 1030)
Ernst I., Markgraf von Baden-Durlach (+ 1553)
Erzberger, Matthias (Zentrums-Politiker, + 1921)

Eschenburg, Theodor (Politologe, + 1999)
Eschenmayer, Adolph Karl August (Mediziner, + 1852)
Esslingen am Neckar (Kreisstadt des Landkreises Esslingen)

Ettlingen (Stadt im Landkreis Karlsruhe)
Etzel, Karl (Eisenbahningenieur, + 1865)

Eucken, Walter (Volkswirtschaftler, + 1950)
Euler, August (Flugzeugbauer, + 1957)

Eyth, Max (Ingenieur und Schriftsteller, + 1906)

Eberbach, Stadt (PLZ: 69412) am Neckar im Odenwald im Rhein- Neckar- Kreis, mit ca. 15.400 Einwohnern (2006).

Eberbach wurde um 1230 zur Stadt erhoben, es gehörte zeitweise zur Pfalz und kam 1806 zum Großherzogtum Baden.
Östlich von Eberbach liegt der Katzenbuckel, mit 626 m der höchste Berg des Odenwaldes.

- Weitere Web-Informationen: http://www.eberbach.de



Eberbach/Jagst, jetzt Teilgemeinde von Mulfingen/Jagst (PLZ 74 673), in der Nähe von Künzelsau, Hohenlohekreis.

1879 * Theodor Haecker (Kulturphilosoph) in Eberbach geboren



Eberhard I. (der Erlauchte), Graf von Wirtemberg (1279 - 1325). - * 13.3.1265 in Stuttgart, + 5.6.1325 in Stuttgart. - 

1279 - 1325 regiert Graf Eberhard I. ("der Erlauchte") in Wirtemberg. Er kämpft vor allem mit den Habsburgern um das Reichsgut in Schwaben, verliert mehrmals und muß - nach der Zerstörung seiner Stammburg auf dem Rotenberg - sein Land unter Esslingens Verwaltung stellen. Nach 1313 gewinnt Eberhard seine Grafschaft wieder und erwirbt neue Gebiete dazu: Backnang, Neuffen und Hohenneuffen, den Hohenasperg, Göppingen und den Hohenstaufen.

1321, nach der Zerstörung des Stifts Beutelsbach, verlegt er die wirtembergische Grablege von Beutelsbach nach Stuttgart und macht  Stuttgart zum Regierungssitz. Er beginnt mit dem Bau des Alten Schlosses in Stuttgart und dem Chor der Stiftskirche.



Eberhard II. (der Greiner, oder Zänker, oder Rauschebart), Graf von Wirtemberg (1344 - 1392). - * 1315, + 15.3.1392. - 

Von Eberhard II. sind durch die Balladen Ludwig Uhlands vor allem 2 Ereignisse in Erinnerung geblieben:

1367: Der "Überfall im Wildbad" durch den Ritterbund der Schlegler, bei dem Eberhard entkommen konnte; und
1388: "Die Döffinger Schlacht" mit den Reichsstädten: Eberhard II. kämpfte vor allem gegen die Reichsstädte und errang am 23.8.1388 den Sieg von Döffingen. (In der Schlacht bei Döffingen fiel Eberhards einziger Sohn, Ulrich.)



Eberhard III. (der Milde), Graf von Wirtemberg (1392 - 1417). - * 1362 (oder 1364), + 16.5.1417 in Göppingen (Grab in der Stiftskirche in Stuttgart). - 

Eberhard III., seit 1380 verheiratet mit Antonia Visconti aus Mailand, besiegte 1395 den Ritterbund der Schlegler bei ihrem Burgturm in Heimsheim.



Eberhard IV., Graf von Wirtemberg (1417 - 1419). - * 1388, + 27.1.1419 in Waiblingen. - 

1409 heiratet Eberhard IV. die Gräfin Henriette von Mömpelgard. Dadurch kommt die Grafschaft Mömpelgard (Montbéliard in Burgund in Frankreich) zu Wirtemberg. Mömpelgard bleibt ein wichtiger Teil Württembergs bis 1793.



Uni TübingenEberhard V. (im Bart), Graf von Teil - Wirtemberg (1459 - 1495) und als Herzog Eberhard I. (1495 - 1496). - * 11.12.1445 in Urach, + 24.2.1496 in Tübingen (Grab auf dem Einsiedel bei Tübingen, seit1554 in der Stiftskirche Tübingen). -

Eberhard, nach dem Lied "Preisend mit viel schönen Reden..." von Justinus Kerner "Wirtembergs geliebter Herr", war der Sohn von Graf Ludwig I. von Wirtemberg-Urach und der Mechthild von der Pfalz. Er wurde mit 14 Jahren für volljährig erklärt und regierte über den Teil Wirtemberg-Urach. 1468 war er auf Pilgerfahrt nach Jerusalem, von wo er als Symbol die Palme und den Wahlspruch "Attempto" ("Ich wag's") mitbrachte. 1474 heiratete er Barbara Gonzaga von Mantua; - die Hochzeit wurde in Urach mit großer Prachtentfaltung gefeiert.
1477 gründet Eberhard die Universität Tübingen. 

[Bild (Briefmarke BRD, 1977): 500 Jahre Universität Tübingen; Großes Siegel der Eberhard- Karls- Universität Tübingen, Wappen von Tübingen und der Grafen von Wirtemberg.] [Entwurf der Briefmarke: Karl Oskar Blase]

1482 schließt Eberhard, dessen Ehe mit Barbara Gonzaga kinderlos blieb, in Münsingen den Münsinger Vertrag zur Wiedervereinigung und Unteilbarkeit Wirtembergs.

Wormser Reichstag1495 wird Eberhard beim Reichstag zu Worms durch Kaiser Maximilian I. zum Herzog erhoben.

[Bild (Briefmarke BRD, 1995): 500. Jahrestag der Einberufung des Wormser Reichstags; Tagungsstätte zu Worms, Reichsgrundgesetz, Kaiser Friedrich III.]
[Entwurf der Briefmarke:
Peter und Regina Steiner]

- Weitere Web-Informationen: 
http://www.geschichte.uni-freiburg.de/mertens/graf/wue.htm



Eberhard III, Herzog von Wirtemberg (1628 - 1674). - * 16.12.1614 in Stuttgart, + 2.(oder 3.) 7.1674 in Stuttgart.

Herzog Eberhard III., 8. Herzog von Wirtemberg seit der Erhebung Wirtembergs zum Herzogtum 1495, lebte (und regierte auch gelegentlich) zur Zeit des 30-jährigen Krieges und in den schweren Zeiten danach.

Nach dem Tod des Vaters Herzog Johann Friedrich 1628 wird Eberhard mit 14 Jahren Regent unter Vormundschaft; 1633 wird er für volljährig erklärt und regiert selbständig. 
Gleich 1633 tritt er mit seinem Land dem "Heilbronner Bund" bei, einem von dem Schweden Oxenstierna begründeten Bund der protestantischen Länder im Kampf gegen die katholischen Länder um Habsburg. In der Schlacht bei Nördlingen am 6.9.1934 werden die Protestanten vernichtend geschlagen. Auch Wirtemberg wird zur Beute der kaiserlichen Truppen.
Herzog Eberhard III. flieht 1634 nach der Niederlage von Nördlingen nach Straßburg, ohne sich um die weitere Regierung seines Landes zu kümmern. In Straßburg hat er 1637 geheiratet; vor allem soll er sich dort dem Luxus und süßem Nichtstun hingegeben haben (was ihm verständlicherweise die leidenden Wirtemberger sehr übel genommen haben).
Wirtemberg wurde seit 1634 von kaiserlichen Kommissaren verwaltet. 
1638 reist Eberhard nach Wien um vom neuen Kaiser Ferdinand III. sein Land zurückzuerhalten. Er kommt 1638 nach Stuttgart zurück. Er hat Wirtemberg zurückerhalten, allerdings fast auf die Hälfte verkleinert; so waren etwa alle großen Klostergebiete, die seit der Säkularisierung nach 1534 zu Wirtemberg gekommen waren, rekatholisiert und nicht mehr Teil Wirtembergs. - 1648, im Friedensschluss von Münster und Osnabrück zum Abschluss des 30-jährigen Krieges, erhält dann Wirtemberg das ganze Land in den Grenzen vor 1618 zurück - dank des Verhandlungsgeschicks von Varnbühlers und der Fürsprache der Schweden, die großes Interesse an einem starken protestantischen Staat im Süden hatten.
Herzog Eberhard III. regiert nach 1648 noch 25 Jahre. Zum Wiederaufbau des völlig verwüsteten Landes hat er wohl wenig beigetragen, auch wenn er gelegentlich als treusorgender Hausvater beschrieben wird. Wichtiger war ihm wohl seine exzessive Jagdleidenschaft.
Der Herzog starb 1674 in Stuttgart. Sein Grab ist in der Stuttgarter Stiftskirche.



Eberhard Ludwig, Herzog von Wirtemberg (1693 - 1733). - * 18.9.1667 in Stuttgart, + 31.10.1733 in Ludwigsburg.- 

Eberhard Ludwig wird mit 16 Jahren für volljährig erklärt und regiert als absolutistischer Herrscher seit 1693. Einige Daten und Ereignisse aus seiner Regierungszeit:

1697 heiratet er Johanna Elisabeth von Baden- Durlach; doch schon bald wird Wilhelmine von Grävenitz die entscheidende Frau am Hofe.
1699 verfügt er die Ansiedlung der verfolgten Waldenser in einigen Randgebieten Wirtembergs.
1701 - 1714 erwirbt er sich militärische Meriten im Spanischen Erbfolgekrieg.
Eberhard Ludwig1704 legt Eberhard Ludwig den Grundstein zum Barockschloß Ludwigsburg, das so großartig wie Versailles werden soll. Und er gründet die Stadt Ludwigsburg, die nach ihm benannt ist.

[Bild (Foto M.Ebener): Skulptur Herzog Eberhard Ludwigs auf dem Marktbrunnen in Ludwigsburg]

1707 heiratet Eberhard Ludwig die Grävenitz und lebt in Doppelehe. Die Ehe mit der Grävenitz wird 1708 für nichtig erklärt; Eberhard Ludwig lebt mit der verbannten Grävenitz bis 1710 in der Schweiz.
1711 kommt die Grävenitz wieder an den Hof, legitimiert durch eine Scheinheirat.

1724 zieht der Hof von Stuttgart nach Ludwigsburg; Ludwigsburg wird Residenz Wirtembergs von 1724 - 1733.
1731 kommt es endgültig zum Bruch mit der Grävenitz (wohl beschleunigt durch eine Intervention des Königs Wilhelm I. von Preußen). Wilhelmine von Grävenitz wird 2 Jahre auf dem Hohenurach gefangen gehalten und muss 1733 das Land verlassen.



Eberle, Josef, Schriftsteller und Zeitungsverleger. - * 8.9.1901 in Rottenburg, + 20.9.1986 in Pontresina / Schweiz (Grab in Rottenburg).

Josef Eberle, gelernter Buchhändler und freier Schriftsteller bis zum Schreibverbot 1936 durch die Nationalsozialisten, war von 1945 bis 1971 Herausgeber der "Stuttgarter Zeitung". Neben Essays und Feuilleton-Beiträgen sind besonders bekannt geworden seine Gedichte in schwäbischer Mundart (unter dem Künstlernamen "Sebastian Blau" u.a.) und Gedichte in Latein.

- Weitere Web-Informationen:
http://www.literaturmuseen.de/josef-eberle/



EbertEbert, Friedrich, Politiker (SPD). - * 4.2.1871 in Heidelberg, + 28.2.1925 in Berlin (Grab in Heidelberg). 

Friedrich Ebert, gelernter Sattler, war ab 1893 Redakteur der SPD- Zeitung "Bremer Bürgerzeitung"; ab 1905 in Berlin Sekretär des SPD- Parteivorstandes; 1913 SPD- Vorsitzender als Nachfolger Bebels. 1918 - 1925 war er Reichskanzler und Reichspräsident der Weimarer Republik.

[Bild (Briefmarke BRD, 1971): 100. Geburtstag Eberts; Portrait Friedrich Ebert, auf Briefmarke von 1932] [Entwurf der Briefmarke: Herbert Stelzer]

- Weitere Web-Informationen: 
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/EbertFriedrich



Ebingen, Stadt (PLZ: 72458) auf der Schwäb. Alb; jetzt Teil von Albstadt.

1904 * Kurt Georg Kiesinger ist in Ebingen geboren.



Echterdingen (PLZ: 70771), jetzt Teil von Leinfelden- Echterdingen. - 

In Echterdingen stürzte der Zeppelin Z 4 am 5.8.1908 ab. Dieses Unglück bewegte die deutsche Bevölkerung zu einer großen Spende, die das Kapital für die Gründung der Zeppelin-Werke und den Bau weiterer Zeppeline lieferte.

1781 - 1790: Philipp Matthäus Hahn Pfarrer in Echterdingen
1790 + Philipp Matthäus Hahn in Echterdingen gestorben



Dürr, Eckener, ZeppelinEckener, Hugo, Luftschiffer. - * 10.8.1868 in Flensburg, + 14.8.1954 in Friedrichshafen.

Eckener, der seit 1908 im Luftschiffbau tätig war, führte 1924 die erste Atlantiküberquerung mit einem Zeppelin nach Nordamerika durch (mit LZ 126), danach 1929 eine Weltfahrt und 1931 eine Nordpolfahrt (mit LZ 127). 1936/1937 leitete er die planmäßigen Flüge nach den USA (mit LZ 129) bis zur Katastrophe von Lakehurst im Mai 1937..

[Bild (Briefmarken-Block Obervolta, 1976): 75 Jahre Luftschiff Zeppelin; Portraits von Dr. Dürr, Graf Zeppelin, Dr. Eckener; Luftschiff über dem Bodensee; Luftschiff- Halle; Luftschiff- Motor]



Eckmann, Otto, Maler, Graphiker des Jugendstils. - * 19.11.1865 in Hamburg, + 11.6.1902 in Badenweiler
Elser, Johann Georg, Tischler, Widerstandskämpfer. - * 4.1.1903 in Hermaringen bei Heidenheim, + 9.4.1945 im KZ Dachau.

Elser versuchte am 8.11.1939 im Bürgerbräukeller in München ein Attentat auf Hitler. Das Attentat misslang, da Hitler früher den Bürgerbräukeller verließ als ursprünglich geplant. Elser wurde gefasst und als "Sonderhäftling des Führers" ins KZ Sachsenhausen, später nach Dachau gebracht. Kurz vor Kriegsende wurde G. Elser im KZ Dachau erschossen.
 

Hinweis auf eine hier nicht abgedruckte BRD-Briefmarke von 2003:

Briefmarke zu Georg Elser:

100. Geburtstag des Widerstandskämpfers Georg Elser; Portrait G. Elsers mit Lebens- und Todesdaten: * 1903, + 1945 im KZ Dachau ermordet; Zitat Elsers: "Ich hab den Krieg verhindern wollen".
[Entwurf der Briefmarke: Ernst.Jünger und Lorli Jünger]

Um eine Abbildung der Briefmarke zu sehen: Suchen Sie im Google - Netz o.ä. mit den Worten: Briefmarke Elser.

- Weitere Web-Informationen: 
http://www.georg-elser.de/



Emmendingen, Stadt (PLZ: 79312), Kreisstadt des Landkreises Emmendingen, gelegen zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl in Südbaden; mit ca. 26.300 Einwohnern (2006).

1873 * Fritz Boehle in Emmendingen geboren
1957 + Alfred Döblin in Emmendingen gestorben
1960 + K.B.v. Mechowin Emmendingen gestorben

- Weitere Web-Informationen: http://www.emmendingen.de



Ende, Michael, Schauspieler und Schriftsteller. - * 12.11.1929 in Garmisch- Partenkirchen, + 28.8.1995 in Filderstadt (Grab Waldfriedhof München).
Michael Ende, Sohn des surrealistischen Malers Edgar Ende, arbeitete nach dem Krieg in München zunächst als Schauspieler und Dramatiker. 

1960 erschien von ihm das Kinder- und Jugendbuch "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", das 1961 den deutschen Jugendliteraturpreis erhielt und ein sensationeller Erfolg wurde. Noch wichtiger wurden "Momo" (1972) und "Die unendliche Geschichte" (1979), die fast Kultbücher für Jugendliche und Erwachsene wurden.

Ende stammt aus Bayern; er hat die meiste Zeit seines Lebens in Bayern (und von 1970 - 1985 in Italien) zugebracht. Zu Baden- Württemberg hatte er erste Beziehungen, als er 1947 - 1949 die Waldorfschule in Stuttgart besuchte. In Stuttgart ist der Sitz des Thienemanns- Verlages, in dem "Jim Knopf" erschien (nachdem 10 andere Verlage das Manuskript abgelehnt hatten); Thienemanns blieb der Verlag auch für die anderen Bücher Michael Endes. Nach langer Krankheit ist Michael Ende mit 65 Jahren in der Filderklinik in Filderstadt bei Stuttgart gestorben.

- Weitere Web-Informationen zu Michael Ende:
http://www.michaelende.de



Eningen unter Achalm, Gemeinde (PLZ: 72800) im Landkreis Reutlingen, mit ca. 10.900 Einwohnern (2006).

1981: Grab von HAP Grieshaber in Eningen unter Achalm



Ensingen bei Ulm (PLZ: 89079)
In Ensingen ist vermutlich 1359 Ulrich Ensinger geboren.


Ensinger, Ulrich, Münster- Baumeister. - * 1359 in Ensingen bei Ulm (oder Oberensingen bei Nürtingen), + 10.2. 1419 in Straßburg. - 

Ensinger leitete 1392 - 1417 den Bau des Ulmer Münsters, danach den Bau des Straßburger Münsterturms.



Entringen, jetzt Teil von Ammerbuch, Gemeinde am Rande des Schönbuch, mit Burg / Schloss Hohenentringen.

1774 * Karl August Zeller (Pädagoge) auf Hohenentringen geboren
1779 * Christian Heinrich Zeller (Pädag.) auf Hohenentringen geb.


FlösserEnz, Nebenfluss des Neckar. Die Enz entspringt im Nordschwarzwald und mündet bei Besigheim in den Neckar. - Bis ins 19. Jahrhundert war die Enz eine wichtige Flößerstraße für den Transport der Baumstämme aus dem Schwarzwald nach Holland.

[Bild (Marke Österreich, 2000): Flössertreffen in Kärnten (nicht an der Enz!); Flößer]

Der Enzviadukt über die Enz bei Bietigheim, nach den Entwürfen von Karl Etzel (s. den Artikel dort) als Eisenbahnbrücke bis 1853 gebaut, ist die wohl spektakulärste Brücke über die Enz. [Foto: Manfred Ebener]

- Weitere Web-Informationen zur Enz:
http://de.wikipedia.org/wiki/Enz



Enzweihingen (PLZ: 71665), Teilort von Vaihingen/ Enz im Kreis Ludwigsburg:

1900 * Karl Blessing in Enzweihingen geboren
1956 + Konstantin Freiherr von Neurath in Enzweihingen gestorben.



Eppingen, Stadt im Kraichgau, Große Kreisstadt im Landkreis Heilbronn (PLZ: 75031), mit ca. 21.400 Einwohnern (2006).

Eppingen ist bereits 985 als Reichsbesitz erwähnt, 1219 wird es zur Stadt, 1282 zur Reichsstadt. - 1462 - 1803 gehörte Eppingen zur Kurpfalz, danach zum Großherzogtum Baden.

In der Altstadt von Eppingen stehen noch viele alte Fachwerk häuser wie z.B. das "Baumannsche Haus" von 1582 (das 2010 auf einer Briefmarke erscheint). Auch die Gebäude der Alten Universität (jetzt Heimatmuseum) sind ein alter Fachwerkbau von 1497: 1564 - 1565 wurde die Universität Heidelberg wegen der Pest nach Eppingen ausgelagert.


In der Nähe Eppingens liegt der Otilienberg, eine Anhöhe mit keltischer Ringwallanlage, und Resten der Ottilienkapelle von 1493.


Eppinger Linien: Die sog. Eppinger Linien sind ein ca. 85 km lange Verteidigungsanlage die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Maulbronn, Sternenfels, Eppingen bis Neckargemünd vor allem durch den Kraichgau angelegt wurde; - nicht ganz so bedeutend und gewaltig wie der Limes oder die Maginot-Linie, aber doch ganz beachtlich.

Eppinger LinienHeute kann man auf einem markierten Wanderweg an den Eppinger Linien entlang wandern. Zu sehen bekommt man die Überreste eines gewaltigen Verteidigungssystems: meist mitten durch den Wald wurde (in Fronarbeit) ein Graben von 2,5 m Tiefe ausgehoben, dessen Aushub als Wall dahinter angehäuft wurde. Davor wurde jeweils ein breiter Verhau aus Bäumen und Sträuchern angelegt. In größeren Abständen wurden Wachttürme errichtet.

[Bild (Foto M.Ebener): Zeichen des Wanderwegs Eppinger- Linien- Weg, mit der Abbildung eines Wachtturms der Verteidigungsanlage, hier an einem Baum an den Eppinger Linien bei Maulbronn befestigt]

Errichtet wurde die Verteidigungsanlage der Eppinger Linien im Zusammenhang mit dem Pfälzischen Erbfolgekrieg 1695 - 1697. Damals hatte Ludwig XIV. von Frankreich mit dem Ziel die Pfalz zu erobern große Teile der Pfalz verwüsten lassen (z.B. wurde unter Melac Heidelberg, Pforzheim und Hirsau zerstört); nun drohten die Truppen Frankreichs noch weiter vorzudringen. In dieser Situation ließ Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (der "Türkenlouis"), der 1695 Befehlshaber der deutschen Reichsarmee war, die damals ihr Hauptquartier bei Eppingen hatte, die 85 km lange Verteidigungslinie zur Abwehr der Franzosen ausheben.

1697 wurde mit dem Frieden von Rijswijk, in dem Frankreich auf die Pfalz verzichten musste, der Pfälzische Erbfolgekrieg beendet. Sicher waren die Eppinger Linien dafür nicht kriegsentscheidend. Aber eine Zeitlang hatten sie doch die Franzosen abgehalten weiter nach Baden, Wirtemberg und Franken u.a. vorzudringen
.


Erasmus von Rotterdam, Humanist und Theologe. - * 28.10.1465 oder 1469 in Rotterdam, + 12.7.1536 in Basel (Grab im Münster in Basel). - 

Erasmus, der als bedeutendster Humanist seiner Zeit gilt, lebte von 1529 - 1535 in Freiburg
Er war ein bedeutender Philologe (besonders wichtig war seine Edition des Neuen Testaments in der Griechischen Urfassung, auf die sich auch Luther bei seiner Übersetzung ins Deutsche stützte), seine Kritik an den weltlichen und geistlichen Mächten seiner Zeit und an der formelhaft erstarrten theologischen Scholastik, sein Pazifismus, seine Fortführung der spätmittelalterlichen Tradition eines christlichen Humanismus..

Zur Biographie und zum Werk des Erasmus Desiderius von Rotterdam::

ErasmusErasmus (eigentlichen Namen: Gerhard Gerhards) ist wohl 1469 in Rotterdam geboren als (illegitimer) Sohne eines Priesters (was ein Makel war an dem Erasmus zeitlebens litt).

1478 - 1483: Seine Schulzeit erlebte er in der Schule der "Brüder vom Gemeinsamen Leben" in Deventer, wo ihn die "Devotio moderna" stark prägte. Hier lernte er auch den Humanisten Rudolf Agricola kennen.

[Bild (Marke Niederlande, 1969): 500. Geburtstag von Erasmus; Portrait des Humanisten Erasmus von Rotterdam (1469 - 1536 in Freiburg)]

1487 tritt er als Mönch ins Augustiner-Chorherren-Kloster Steyn bei Gouda ein
1493 wird er Sekretär des Bischofs von Cambrai.
1495 studiert er an der Universität von Paris Philosophie und Theologie.
1499 reist er zum ersten Mal nach England, in dem er in der Folge viele Jahre zubrachte.
1500: Veröffentlichung der "Adagia" (="Gesammelte Sprichwörter")

1501: Aufenthalt des Erasmus in Löwen in den Niederlanden. Studium des Griechischen und Lehrtätigkeit in der Griechischen Sprache und Literatur.

1511: "Lob der Torheit" veröffentlicht (In diesem Traktat beschreibt er auf ironische Weise die Mißstände seiner Zeit: er kritisiert intellektualistische Begriffsspalterei, kritisiert Adel, Kaufleute, Fürsten, vor allem die Krieg Führenden, aber auch Mönche und Priester. Und er preist die Menschlichkeit und ein natürliches Selbstgefühl.

1516: Herausgabe des Neuen Testaments in der griechischen Ursprache (Auf diesen Text stützte sich auch Luther bei seiner Übersetzung des NT im Jahr 1521.)

1517: Erasmus erhält eine päpstlichen Dispens, die ihn vom Klosterleben entbindet.
1517: Erasmus unterstützt Reuchlin in der Kontroverse mit Pfefferkorn um die Ausmerzung des Hebräischen und um die "Dunkelmännerbriefe".

1517/1518: Der Beginn der Reformation Luthers (1517 Thesenanschlag Luthers in Wittenberg; 1518 Heidelberger Disputation, durch die  viele Humanisten für Luther gewonnen wurden) beeinflusst die weiteren Lebensjahre des Erasmus entscheidend, auch wenn er sich nie als "Lutheraner" verstanden hat.
1517: Auftrag zum Aufbau eines Dreisprachenkollegs in Löwen, den er wegen konfessioneller Anfeindungen aufgibt.

1519: Beginn der Korrespondenz mit Luther, dessen Kritik an der römischen Kirche er weitgehend teilt; große Sympathie, aber kein entschiedenes Eintreten des Erasmus für die Reformation Luthers: er bleibt als "christlicher Humanist" innerhalb der katholischen Kirche.
1521 - 1529: Erasmus lebt in Basel. Herausgabe fast aller Kirchenväter in der Ursprache und weitere Werke.

1524: Erasmus veröffentlicht "De Libero Arbitrio" (= "Über den freien Willen"), eine Auseinandersetzung mit Luthers Theologie. Luther antwortet darauf mit "De Servo Arbitrio" (= "Über den unfreien Willen"). Seitdem  gibt es heftige Anfeindungen zwischen Luther und Erasmus. Erasmus kritisiert auch z.B.  Luthers brutale Äußerungen gegenüber den Bauern im Bauernkrieg 1525. (Andere Reformatoren, besonders Zwingli und Melanchthon, die vom Humanismus herkamen, hatten bis zum Ende ihres Lebens ein gutes Verhältnis zu Erasmus behalten.)

1529 - 1535: Übersiedlung von Basel nach Freiburg "wegen reformatorischer Unduldsamkeiten in Basel" (so Gail, s.u.). In Freiburg lebt er in seinem Haus "zum Walfisch", schreibt weiter an seinen Schriften (s. u.) und führt seine umfangreiche Korrespondenz vor allem mit den oberrheinischen Humanisten aber auch mit den anderen Humanisten in Europa fort.

1535 kehrt Erasmus nach Basel zurück um seine Werke dort besser drucken zu können.
1536 stirbt Erasmus in Basel und wird im (protestantischen) Münster begraben.


Literaturhinweis:
Anton J.Gail: Erasmus von Rotterdam, mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, dargestellt von A.J.Gail.
rowohlts monographien, 1974ff

Egell, Paul, Bildhauer (Barock). - * 9.4.1691 in Mannheim, + 11.1.1752 in Mannheim. - 

Egell, ein bedeutender Meister des Barock, war, nach Gesellenjahren bei B. Permoser in Dresden, seit 1721 Hofbildhauer in Mannheim. Von ihm stammt die Innenausstattung der Mannheimer Jesuitenkirche.


Ehingen / Donau, Stadt (PLZ: 89584) im Alb- Donau- Kreis, mit ca. 26.000 Einwohnern (2006).
Ehingen, seit 1230 Stadt, gehörte von 1343 bis 1806 zu Vorderösterreich.

1578 * Jacob Bidermann in Ehingen geboren.

- Weitere Web-Informationen zu Ehingen: http://www.ehingen.de


Ehinger (span. Dalfinger, auch Alfinger), Ambrosius, Konquistador (= Eroberer) und 1. Gouverneur der Welser- Kolonie in Venezuela (Südamerika). - * 1500 in (Talheim bei) Ulm, + 1533 in Chinacota (Kolumbien). - Ehinger gab mit seinen Brüdern den Anstoß zu den Venezuela- Unternehmungen der Welser. Er war erster Gouverneur der Welser-Kolonie im Gebiet Venezuelas. (s. Artikel "Venezuela")

- Weitere Web-Informationen: http://www.burks.de/conq.html



Ehinger, Heinrich, Kaufmann in Diensten der Welser, * in Konstanz, + 1537. -  Heinrich Ehinger hat große Bedeutung für die Gründung der ersten deutschen Kolonie in Venezuela in Südamerika:

Heinrich Ehinger beteiligte sich im Auftrag der Welser am süddeutschen Fernhandel mit Spanien. Er schloss - im Auftrag der Welser - 1528 mit Kaiser Karl V. einen Vertrag zur Überlassung des Gebiets von Venezuela (Südamerika) als Kolonie. In diesem Vertrag waren die Hoheitsrechte an Heinrich Ehinger bzw. die Welser über das weitgehend unerschlossene Venezuela übertragen. (s.Artikel "Venezuela")

Ehmann, Karl, Bauingenieur, "Vater der Albwasserversorgung". - * 24.9.1827 in Berg bei Stuttgart, + 30.4.1889 in Stuttgart. -

Karl Ehmann studierte ab 1844 am Polytechnikum Stuttgart, arbeitete dann ab 1847 in Österreich, Bayern, England und den USA, wo er vor allem die Wasserversorgungssysteme studierte. Seit 1857 war er als Civilingenieur in Stuttgart tätig, seit 1865 als Baurat und Beratungsingenieur für Wasserversorgungsanlagen; 1869 wurde er zum "Staatstechniker für das öffentliche Wasserversorgungswesen" ernannt.. In dieser Zeit war Ehmann am Aufbau vieler örtlicher Wasserversorgungen in Württemberg beteiligt.

Große Verdienste hat Ehmann durch die Einführung der Albwasserversorgung erworben: Die Siedlungen und Hochflächen der schwäbischen Alb litten bis ins 19. Jahrhundert unter extremem Wassermangel; die Regenfälle versickerten im Kalkboden, und wo das Wasser in den Dorfteichen (Hülen) gesammelt wurde war es bald verunreinigt, stinkend und ungesund für Mensch und Tier. (Stoßseufzer eines Älblers über das Teichwasser:"für d' Leut tät's scho no, aber's Vieh sauft's halt nemme!"). - 
Ehmann legte 1866 einen Plan zur Albwasserversorgung beim Innenministerium vor. Danach sollte das frische Wasser von Quellen oder Flüssen am Fuß der Alb an mehreren Orten durch Röhren auf die Albhochfläche gepumpt werden (nach einem Prinzip wie es übrigens schon ab 1715 mit der "Wasserkunst" bei Urach von den Gütersteiner Wasserfällen über 130 m Höhenunterschied nach St. Johann gemacht wurde). Das ganze Gebiet der Alb war dafür in "Albgruppen" aufgeteilt, die jeweils eine eigene Wasserversorgung erhielten.
Der Widerstand gegen Ehmanns Planungen war groß bei den Gemeinden auf der Alb. Erst als bei Justingen, Ingstetten und Hausen (in der Nähe von Schelklingen) die erste Wasserleitung erfolgreich funktionierte bröckelte die Ablehnungsfront. Die Albwasserversorgung konnte flächendeckend aufgebaut werden.

Von Ehmanns Nachfolgern wurden weitere Gebiete in die Fernwasserversorgung einbezogen. Später wurde die Landeswasserversorgung (seit 1912) installiert. Und seit 1954 wurde als größtes Projekt die Bodensee-Fernwasserversorgung mit dem Wasserwerk in Sipplingen am Bodensee aufgebaut.



Ehrenstetten/ Ehrenkirchen, Gemeinde im Breisgau (PLZ: 79238), im Kreis Breisgau- Hochschwarzwald.

1710 * Christian Wenzinger in Ehrenstetten geboren



Ehrhardt, Hermann, Marineoffizier, Freikorpsführer, - * 29.11.1881 in Weil (bei Lörrach) (oder Diersburg bei Offenburg), + 27.9.1971 in Österreich.
Ehrhardt gründete 1918/1919 die Brigade Ehrhardt, ein rechtsradikales Freikorps, das gegen alles Liberale und Linke kämpfte, z.B. auch gegen die Münchener Räterepublik eingesetzt wurde. 1920 war Ehrhardts Freikorps am Kapp-Putsch beteiligt. Nach dem Verbot des Freikorps gründete Ehrhardt als Nachfolgeorganisation die Organisation Consul (später den Bund Wiking, alles Vorbilder für heutige Rechtsradikale). Viele politische Morde der Weimarer Zeit wurden von Anhängern Ehrhardts begangen, etwa der Mord an Rathenau und an Erzberger. - Anhänger Hitlers war Ehrhardt nie, trotz ideologischer Nähe. Er floh 1935, nach dem Röhm- Putsch, nach Österreich, wo er unbehelligt und politisch unauffällig als Landwirt bis zu seinem Tod 1971 lebte.

- Weitere Web-Informationen:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/EhrhardtHermann/.



Ehrismann, Gustav, Germanist. - * 8.10.1855 in Pforzheim, + 9.9.1941 in Hamburg.

Ehrismann, dessen Spezialgebiet die Literatur des Mittelalters war, wurde bekannt durch seine "Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters" (1918ff).



Ehrle, Franz, katholischer Theologe, Jesuit. - * 17.10.1845 in Isny, + 31.3.1934 in Rom.

Ehrle, der 1922 in Rom zum Kardinal ernannt wurde, war seit 1895 Präfekt der Vatikanischen Bibliothek in Rom, seit 1929 Archivar der Römischen Kirche. Forschungsschwerpunkt war die Theologie und Philosophie des Mittelalters.



Ehrler, Hans Heinrich, Schriftsteller. - 7.7.1872 in Mergentheim, + 14.6.1951 in Waldenbuch.

Ehrler lebte nach einer Tätigkeit als Redakteur in Stuttgart als freier Schriftsteller in Waldenbuch. - Neben Lyrik, Erzählungen und Romanen schrieb er  für seine Heimatstadt 1926 ein Theaterstück um den Deutschen Orden in Mergentheim, das Festspiel "Der Spiegel des Hoch- und Deutschmeisters Maximilian Franz".



Eichendorff, Joseph Freiherr von, Dichter der Romantik. - * 10.3.1788 in Schloß Lubowitz (Oberschlesien), + 26.11.1857 in Neiße. -

Eichendorff war 1807 Student in Heidelberg. In der Heidelberger Zeit entstanden etwa 70 Gedichte Eichendorffs.
[Bild zu Joseph von Eichendorff: siehe bei Heidelberg]

- Weitere Web-Informationen zu Eichendorff:
http://gutenberg.spiegel.de/autoren/eichendrf.htm



Eichrodt, Ludwig, Oberamtsrichter in Lahr und humoristischer Schriftsteller. - * 2.2.1827 in Durlach, + 2.2.1892 in Lahr.

Auf Eichrodt geht der Name "Biedermeier" zurück, der später auch als Epochenbezeichnung für die Zeit des Vormärz von 1815 - 1848 verwendet wurde: Eichrodt veröffentlichte ab 1855 in den "Fliegenden Blättern" parodistische  "Gedichte des schwäbischen Schullehrers Gottlieb Biedermaier und seines Freundes Horatius Treuherz" (wobei der Name Biedermaier als Zusammenfassung der Namen aus 2 Gedichten Viktor von Scheffels von 1848 geschaffen wurde: "Biedermanns Abendgemütlichkeit" und "Bummelmaiers Klage"). Die Gedichte parodieren Gedichte des Schulmeisters Samuel Friedrich Sauter (* 1766 in Oberderdingen- Flehingen, + 1846), die dieser in durchaus ernster Absicht 1845 veröffentlichte. "Das arme Dorfschulmeisterlein" z.B. stammt von Sauter. - Eichrodt und Adolph Kussmaul entdeckten Sauters Gedichte 1853 und sie parodierten sie etwas,- oder übernahmen sie unverändert für die "Fliegenden Blätter".

Hier ein Gedichtausschnitt von Eichrodt, mit dem er die vorsichtige unpolitische Haltung der Gottlob Biedermaier beschreibt:

"Ich sag nicht so, und sag nicht so,
denn wenn ich so sagt oder so,
so könnt man später sagen,
ich hätt so oder so gesagt,
und packte mich, Gott sei's geklagt, beim Kragen!"

- Weitere Web-Informationen zu Eichrodt:
http://www4.karlsruhe.de/kultur/stadtgeschichte/biographien/eichrodt



Eiermann, Egon, Architekt. - 29.9.1904 in Neuendorf bei Berlin, + 19.7.1970 in Baden-Baden. - Eiermann war seit 1947 Prof. an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Von ihm stammt der Neubau der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche in Berlin.

- Weitere Web-Informationen zu E. Eiermann:
http://www.egon-eiermann.de



Einstein-BlockEinstein, Albert, Physiker. - * 14.3.1879 in Ulm, + 18.4.1955 in Princeton. - 

Einstein, dessen Eltern aus der jüdischen Gemeinde in Bad Buchau nach Ulm kamen, lebte nur kurz in Ulm: 1880 zieht die Familie nach München, wo Einstein seine Schulzeit bis 1894 verbringt. Danach lebt er in der Schweiz, wo er nach dem Physikstudium von 1902 bis 1909 beim Patentamt in Bern als "technischer Experte III. Klasse" arbeitet. 

[Bild (Briefmarken-Block DDR, 1979): 100. Geburtstag von A. Einstein; Portrait Albert Einstein, Formel, Einstein- Turm in Potsdam, 1921 von E. Mendelssohn gebaut] [Entwurf der Briefmarke: Joachim Rieß]

In Bern veröffentlicht Einstein 1905 in kurzer Folge mehrere theoretische Arbeiten (bei denen nicht klar ist welchen Anteil daran seine Frau Mileva hatte), die eine Revolution der Physik einleiten, die seinen Ruhm als genialer Physiker und als "Mann des Jahrhunderts" begründen:
1905 erscheinen eine Arbeit über den "lichtelektrischen Effekt", ein wichtiger Beitrag zur Quantentheorie elektromagnetischer Strahlung; eine Arbeit zur Brownschen Molekularbewegung, mit der auch eine theoretische Fundierung der Atomhypothese gelang; die "Spezielle Relativitätstheorie", mit der das bisherige Zeit- und Raumverständnis relativiert wird; schließlich das Gesetz der Äquivalenz von Masse und Energie, das 1907 zu der berühmten Formel e=mc2 führt.

1909 wird Einstein (der seit 1901 Schweizer Staatsbürger ist) Professor in Zürich, dann in Prag und wieder in Zürich. 1914 wird Einstein Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin. Hier formuliert er bis 1916 die "Allgemeine Relativitätstheorie". 

Einstein: Nobelpreis1921 erhält er den Nobelpreis für Physik besonders "für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts".

[Bild (Briefmarke BRD, 1979): Albert Einstein, Nobelpreisträger für Physik 1921; Darstellung des "lichtelektrischen Effekts"]
[Entwurf der Briefmarke: Linde]

1932 geht Einstein vor allem wegen der Anfeindungen der Nationalsozialisten nach Princeton in die USA, wo er bis zu seinem Tod forscht und lehrt. 1940 nimmt Einstein die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 
Sein Einsatz für den Frieden, die Warnungen vor einer möglichen deutschen Atombombe im 2. Weltkrieg und die spätere Kritik an dem amerikanischen Atombomben- und Wasserstoffbombenprogramm zeigen eine andere Seite des großen Physikers.

- Weitere Web-Informationen zu Albert Einstein:
http://www.einstein-website.de



Eipper, Paul, Tierbuchautor. - * 10.7.1891 in Stuttgart, + 22.7.1964 in München.


Friedrich ListEisenbahn in Baden und Württemberg: siehe extra Seite Eisenbahngeschichte in Baden + Württemberg seit 1835.

[Bild (Marke BRD, 1989): 200. Geburtstag des Nationalökonomen und Eisenbahnpioniers Friedrich List; Portrait Lists von 1845, im Hintergrund Eisenbahnzug  aus den Anfangsjahren der Eisenbahn]
[Entwurf der Briefmarke: Dieter von Andrian]



Eislingen an der Fils, Stadt (PLZ: 73054) im Landkreis Göppingen, mit ca. 20.500 Einwohnern (2006).

1985 + Josef Mühlberger in Eislingen gestorben


Ekkehart II. Palatinus, Mönch in St. Gallen. - * ca. 920 , + 23.4.990 in Mainz. - 

Ekkehart war um 960 Lehrer der Herzogin Hadwig von Schwaben auf dem Hohentwiel. Er war Scheffels Vorbild für den Roman 'Ekkehard' (1855).


Elisabeth Charlotte (Liselotte) von der Pfalz, Herzogin von Orléans. - * 27.5.1652 in Heidelberg, + 8.12.1722 in Saint-Cloud. -

Liselotte von der Pfalz war die Tochter des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz. Ihre Jugendzeit verbrachte sie in Hannover. 1671 trat sie zum Katholizismus über und heiratete Herzog Philipp I. von Orléans, einen Bruder des französischen Königs Ludwigs XIV.

Als 1685 Elisabeths Bruder, Kurfürst Karl II. von der Pfalz, starb, erhob Ludwig XIV. unter Berufung auf Elisabeth als Erbin der Pfalz Ansprüche auf die Pfalz, was zum Pfälzischen Erbfolgekrieg führte. Elisabeth hat die Ansprüche Ludwig XIV. und den Erbfolgekrieg mit der Zerstörung weiter Teile Südwestdeutschlands immer bedauert; - verhindern konnte sie beides nicht.
Liselotte von der Pfalz, die seit 1671 über 50 Jahre am Hof in Frankreich lebte, führte eine umfangreiche Korrespondenz; 4000 Briefe von ihr sind erhalten. Sie ist berühmt für ihre ungeschminkte und drastische Beschreibungen des Lebens am französischen Hof.

- Weitere Web-Informationen zu Liselotte von der Pfalz:
http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/gesch/Liselotte.html


Ellwangen1Ellwangen, Stadt (PLZ: 73479) an der Jagst im Ostalbkreis, mit ca. 25.200 Einwohnern (2006).
.
Geschichte: Ellwangen geht auf ein 764 gegründetes Benediktinerkloster zurück, das seit 817 Reichsabtei wurde und 1460 Fürstpropstei Ellwangen. Die Stadtt Ellwangen ist seit 1229 als Stadt bezeugt. 1803 kamen Stadt und Fürstpropstei Ellwangen zu Wirtemberg. 1806 war Ellwangen für kurze Zeit Hauptstadt Neuwürttembergs.

Ellwangen[Bild oben (Briefmarke Württemberg, 1920): Ansicht von Ellwangen, mit Wallfahrskirche Schönenberg]
 
[Bild an der Seite (Briefmarke BRD, 1966) : Schloßtor des Renaissanceschlosses der Fürstpropstei Ellwangen, um 1605] [entwurf der Briefmarke; Otto Tohse]

- Weitere Web-Informationen: http://www.ellwangen.de

Erfinder und Erfindungen aus Südwestdeutschland:
Hier sind einige klassische naturwissenschaftlich/ technische Erfindungen zusammengestellt, die von Erfindern aus Südwestdeutschland stammen.

MergenthalerDie Erfindungen wurden dabei allerdings oft erst in anderen Ländern gemacht, wie z.B. die Linotype- Setzmaschine von Mergenthaler in den USA.

[Bild (Briefmarke Berlin, 1954): 100. Geburtstag von Ottmar Mergenthaler, der 1854 in Hachtel / Bad Mergentheim geboren wurde und 1884 in Baltimore / USA die Zeilensetzmaschine Linotype erfand; Bild: Portrait O. Mergenthaler, Zeilensetzmaschine Linotype] [Entwurf der Briefmarke: H. Zapf]

Für die Zeit bis 1600 ist zunächst festzuhalten, dass die Schwaben nicht gerade das Pulver erfunden haben: Dass Berthold Schwarz im 14. Jhdt. in Freiburg das Schießpulver erfunden hat, ist wohl eine Legende. Und ob der Alchemist Johann Faust wirklich etwas Neues erfunden hat, ist sehr unsicher.

Chronologie einiger wichtiger Erfinder und Entdecker ab 1600:

1611: Johannes Kepler entdeckt die ellipsenförmigen Bahnen der Planeten
1623: Wilhelm Schickardt baut die erste Rechenmaschine

1774: P. Matthäus Hahn baut seine erste Rechenmaschine

1811: Albrecht L.Berblinger entwickelt u.a. ein Gleit- Flugzeug
1817: Karl Drais erfindet u.a. das lenkbare Laufrad / Fahrrad
1820: J. F. Kammerer erfindet die Phosphor-Streichhölzer
1846: C. F. Schönbein entdeckt die Schießbaumwolle

1863: Max Eyth erfindet Verbesserungen der Dampfpflüge
1884: O. Mergenthaler erfindet die Linotype-Setzmaschine
1885: Carl Benz entwickelt den Benzinmotor und das Auto
1885: G. Daimler und Werner Maybach entwickeln das Auto
1890: H. Frasch erfindet ein Verf. zur Schwefelgewinnung
1891: Fa. Märklin präsentiert 1.Schienen- Spielzeugeisenbahn
1897: BASF entdeckt die synth.Herstellung von Indigo / Farben
1897: Felix Hoffmann entdeckt Acetylsalicylsäure/ Aspirin

1900: Ferdinand von Zeppelin entwickelt das Luftschiff
1902: Robert Bosch erfindet den elektr. Magnetzünder
1906: Karl Nessler erfindet die Dauerwelle /Heisswelle
1938: Paul Schlack erfindet die Perlon- Faser
1939: Ernst Heinkel entwickelt Raketen- und Düsenflugzeuge
1960: Felix Wankel baut den Drehkolben- Wankel- Motor.

Auch in den letzten Jahrzehnten ist Baden-Württemberg das Land der Erfinder (und der Tüftler) geblieben. Artur Fischer aus Tumlingen ist dafür wohl der bekannteste Erfinder, von dem über 1000 Erfindungen patentiert wurden: vom elektrischen Feueranzünder über den Fischer-Technik-Baukasten bis zum Fischer-Dübel...
Baden-Württemberg hält seit Jahren einen Spitzenplatz bei den Patentanmeldungen. Fast ein Viertel aller Patente in der Bundesrepublik kommt aus dem Südwesten. (Im Jahr 1998 z.B. wurden in Deutschland im Durchschnitt 58 Patente pro 100000 Einwohner angemeldet; in Baden-Württemberg waren es im selbsn Zeitraum 105 Patente auf 100000 Einwohner.)

Weitere Erfindungen im 20. Jhdt.: siehe bei Nobelpreisträger


Blaubeuren AltarErhart, Gregor, Bildschnitzer. - * 1460 in Ulm, + 1540 in Augsburg.
 

 

[Bild (Briefmarke BRD, 1993): Gregor und Michael Erhart: Anbetung der Heiligen 3 Könige, aus dem Flügelaltar in Blaubeuren, 1493]
[Entwurf der Briefmarke: Antonia Graschberger]



Erler, Fritz Karl Gustav, SPD- Politiker. - * 14.7.1913 in Berlin, + 22.2.1967 in Pforzheim.

Fritz Erler, der von 1939 - 1945 als NS-Gegner inhaftiert war, war von 1946 - 1949 Mitglied des Landtages von Württemberg- Hohenzollern. Seit 1949 war er SPD-Abgeordneter im Deutschen Bundestag, dort aussen- und wehrpolitischer Sprecher seiner Partei. Er hatte maßgeblichen Anteil an der Durchsetzung des Godesberger Programms der SPD. Seit 1964 war er stellvertretender Parteivorsitzender der SPD.



Ernst II., Herzog von Schwaben (1015 - 1030). - * 1007, + 17.8.1030 auf Burg Falkenstein bei Schramberg.

Ernst empört sich 1026/1027 heftig und erfolglos gegen seinen Stiefvater Kaiser Konrad II. wegen der Nachfolge im Königreich Burgund. Er wird 1027 auf einem Fürstentag in Ulm als Herzog von Schwaben abgesetzt. Als er sich weigert die Reichsacht an seinem Genossen Werner von Kiburg zu vollstrecken wird er selbst geächtet. Beide ziehen sich in den fast unbewohnten Schwarzwald auf den Falkenstein bei Schramberg zurück und fallen dort im Kampf mit den Truppen des Kaisers.

Literarisch sind die Ereignisse in dem mittelhochdeutschen Epos "Herzog Ernst" verarbeitet, das vermutlich um 1170 von einem fränkischen Dichter geschrieben wurde. Es ist der einzige mittelhochdeutsche Versroman, der die Reichsgeschichte behandelt.

Ludwig Uhland hat sich mehrmals mit Ernst II. beschäftigt: Seine Inauguralrede in Tübingen hielt er "Über die Sage vom Herzog Ernst" (1832); bereits 1817 schrieb er "Ernst, Herzog von Schwaben. Trauerspiel in fünf Aufzügen".



Ernst I., Markgraf von Baden- Durlach. - * 7.10.1482 in Pforzheim, + 6.2.1553 in Sulzburg / Baden. - 
Ernst war seit 1515 Markgraf von Hochberg, von 1533 - 1552 Markgraf von Baden- Durlach. Er begründete die Linie Baden- Durlach.


ErzbergerErzberger, Matthias, Politiker (1919/1920 Reichsfinanzminister, Zentrum). - * 20.9.1875 in Buttenhausen, + (Attentat) 26.8.1921 bei Bad Griesbach. -
Erzberger, gelernter Volksschullehrer, war seit 1896 Redakteur des katholischen "Deutschen Volksblattes" in Stuttgart, seit 1903 Zentrums-Abgeordneter im Reichstag in Berlin. Erzberger, Gegner der Kriegspolitik Deutschlands im 1. Weltkrieg, unterzeichnete als Leiter der Deutschen Delegation den Waffenstillstand 1918 in Compiègne. Er trat für die Einhaltung der Versailler Verträge ein. 1919, als Reichsfinanzminister, führte er eine grundlegende Finanzreform durch. Er wurde 1921 von rechtsradikalen Offizieren ermordet

[Bild (Briefmarke BRD, 1975): 100. Geburtstag von Erzberger; Portrait Matthias Erzberger]
[Entwurf der Briefmarke: Busse]

- Weitere Web-Informationen zu M. Erzberger: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/ErzbergerMatthias



Eschenburg, Theodor, Politologe. - * 24.10.1904 in Kiel, + 1999 in Tübingen. - Eschenburg war Professor in Tübingen seit etwa 1950.


Eschenmayer, Adolph Karl August (ab 1813 von), Mediziner und Philosoph.- * 4.7.1768 in Neuenbürg, + 17.11.1852 in Kirchheim unter Teck.- 

Nach dem Studium der Medizin an der Karlsschule (bis 1793) und in Tübingen (Promotion 1796) begann E. seine ärztliche Tätigkeit in Kirchheim u. Teck, 1797 unterbrochen von zusätzlichen Studien in Göttingen. Nach einer Zwischenstation in Sulz am Neckar wurde E. 1800 in Kirchheim Stadt- und Amtsphysikus. Dort bekämpfte er u.a. erfolgreich eine für Kinder lebensgefährliche ‚Croup’-Epidemie und war auch Leibarzt der jetzt im Kirchheimer Schloss lebenden Franziska von Hohenheim

Durch seine Publikationen war E. schon früh Goethe und vor allem Schelling aufgefallen, der sich von E. anregen ließ und ihn 1801 als Nachfolger Hufelandes auch nach Jena holen wollte – unter Hinweis auf das Wohlwollen Goethes. E. lehnte ab, wurde allerdings jetzt in Briefen und Veröffentlichungen auch so etwas wie Schellings ‚methodisches Gewissen’. 
1811 berief  König Friedrich  E. als Extraordinarius für Medizin und Philosophie nach Tübingen. Es entwickelte sich eine enge Freundschaft mit dem Kurator der Universität Frh. v. Wangenheim, dessen spätere Politik von E.s Philosophie beeinflusst wurde. Umgekehrt äußerte sich E. im Zusammenhang mit v. Wangenheims politischen Anliegen, so z.B. bei der Frage, wie die württembergische Verfassung auszugestalten sei. 

Ein Schwerpunkt E.s in dieser Zeit war die Entwicklung einer Psychologie, mit der er auch psychiatrische Fragen anging. Als einer der ersten in Deutschland hielt E. Vorlesungen über ‚psychische Medicin’. 1818 wird E. dann Ordinarius für Praktische Philosophie.. E. war Mitherausgeber angesehener Fachzeitschriften, so u. a. des ‚Archiv(s) für den thierischen Magnetismus’. Dies war ein Gebiet, das E. im Zusammenhang mit dem Somnambulismus und weitergehenden Fragen intensiv beschäftigte. Darüber kam er auch in Kontakt mit Justinus Kerner. Die Erfahrungen mit der ‚Seherin von Prevorst’ deutete er spekulativ aus. Es kam in diesem Kontext zu öffentlichen Kontroversen, aufgrund derer E. oft auch arger ‚Mystizismus’ vorgeworfen wird. Literarischer Spott fehlte gleichfalls nicht: in seinem Roman ‚Münchhausen’ karikiert Immermann E. z. B. als ‚Eschenmichel’. 

E. hatte sich 1836 zur Ruhe setzen lassen, blieb aber literarisch bis zu seinem Tod weiter sehr aktiv. Als gegen Blumhardt nach dessen ‚Gebetsheilung’ der von Dämonen besessenen Gottliebin Dittus Vorwürfe erhoben wurden, bot E. ihm noch 1850 seine Unterstützung an. 

E. wird heute „meist allzu leichtfertig abgeurteilt“(Gehrts), obwohl z.B. der Begründer der Analytischen Psychologie C. G. Jung in ihm einen Anreger für sein eigenes Denken sah und er in der Geschichte der Philosophie, u. a. als kritischer Impulsgeber für Schelling, seinen Platz gefunden hat. 

(Dr. Gerhard Eberle)



Esslingen am Neckar, Kreisstadt (PLZ: 73728 bis 73734) des Landkreises Esslingen, mit Teilgemeinden Kennenburg, Serach, Altbach u.a.; mit ca. 92.000 Einwohnern (2006).

Esslingen wurde vom Staufer Friedrich II. 1212 zur Stadt erhoben, Freie Reichsstadt bis 1802. - Esslingen war lange Zeit mächtigerer Hauptkonkurrent zu Stuttgart bzw. zur Grafschaft Wirtemberg. Erst seit dem 17. Jhdt. sank die Bedeutung Esslingens. Seit dem 19. Jahrhundert ist Esslingen eine wichtige Verwaltungs- und Industriestadt.

Esslinger Fenster IIEsslingen GlasfensterBerühmt sind die hochgotischen Glasfenster in der Frauenkirche, aus der Zeit um 1320.  

 


 

[Bilder (Briefmarken BRD und Berlin, 1976): Ausschnitte von 2 Glasfenstern aus der Frauenkirche in Esslingen, um 1320]
[Entwurf der Briefmarken:Dieter von Adrian]

Esslingen Rath.Das Alte Rathaus in Esslingen stammt im Hauptteil etwa aus dem Jahr 1430.
Heinrich Schickardt hat die Vorderfront  1589  im Renaisancestil neu gestaltet.

[Bild (Briefmarke BRD, 1978): Altes Rathaus Esslingen, 1430 / 1589]
[Entwurf der Briefmarke: Otto Rohse]

Einige Personen und Ereignisse mit Bezug zu Esslingen:

1440 * Matthäus Böblinger in Altbach bei Esslingen geboren
1460 (?) - 1469: Niklas van Wyle Ratsschreiber in Esslingen
1470 Hans Böblinger leitet den Bau der Frauenkirche in E. 
1480 – 1494: Matthäus Böblinger baut Chor der Frauenkirche
1505 + Matthäus Böblinger in Esslingen gestorben

1829 * Ferdinand Hochstetter in Esslingen geboren
1846 "Maschinenfabrik Esslingen" durch E. Kessler begründet
        (Lokomotivenbau für die Württ. Staats- Eisenbahn u.a.)
1867 * Anna Schieber in Esslingen geboren

1955 + Carl Schröter in Esslingen geboren
1955 + C.A. Dietzenschmidt in Esslingen gestorben

- Weitere Web-Informationen zu Esslingen: http://www.esslingen.de



Ettlingen, Stadt (PLZ: 76275) im Landkreis Karlsruhe, mit ca. 39.000 Einwohnern (2006).

Ettlingen, Stadt seit 1227, gehört seit 1234 zu Baden. - Sehenswert ist das Barockschloss, das 1725 - 1733 erbaut wurde.

1961 + Karl Albiker in Ettlingen gestorben



Etzel, Karl von, Eisenbahningenieur und Architekt. - * 6.1.1812 in Heilbronn, + 2.5.1865 in Kemmelbach bei Linz (Niederösterreich) (Grab auf dem Hoppenlaufriedhof in Stuttgart).-

Karl Etzel (Sohn des Baumeisters Eberhard Etzel, dem Erbauer der Stuttgarter Neuen Weinsteige) war ein international erfahrener und begehrter Architekt und Planer von Straßen und Eisenbahnstrecken: Nach ersten Arbeitsjahren in Frankreich und Österreich wurde er 1843 mit 32 Jahren als Oberbaurat in die Eisenbahnkommission des Königreichs Württemberg berufen (s.extra Seite Eisenbahnen in B.+Württ.). Hier war er verantwortlich für den Bau der württembergischen Hauptbahn von Friedrichshafen über Ulm, Stuttgart bis Heilbronn, und zwar vor allem für die Nordbahn von Esslingen über Cannstatt, Stuttgart, Ludwigsburg, Bietigheim bis Heilbronn. Bedeutende Entscheidungen und Bauten waren dabei der Tunnel unter dem Cannstatter Rosensteinpark und der erste Stuttgarter Hauptbahnhof (heute Bolzstrasse).
Weiter plante Etzel die Westbahn, mit der etwa von Ludwigsburg aus eine Verbindung zum Großherzogtum Baden über Mühlacker- Bruchsal erreicht werden sollte. Hier setzte Etzel als Trasse die Abzweigung der Westbahn bei Bietigheim durch (mit freundlicher Unterstützung durch Finanzminister Gärttner, der in Bietigheim geboren war und Etzels Schwiegervater wurde). 

Als spektakulärsten Teil der Westbahn ließ er bei Bietigheim den Enztalviadukt bauen, der 1853 eingeweiht wurde.( S. auch das Foto vom Enztalviadukt auf dieser Seite beim Stichwortartikel "Enz")
 

Hinweis auf eine hier nicht abgedruckte BRD-Briefmarke von 2003:

Briefmarke: 150 Jahre Enzviadukt Bietigheim:
Bild des 287 m langen und 33 m hohen Eisenbahnviadukts über die Enz bei Bietigheim, der 1853 eingeweiht wurde und von Karl Etzel geplant war.
[Entwurf der Marke: Crit Fiedler]

Um eine Abbildung der Briefmarke zu finden: Suchen Sie im Google-Netz o.ä. mit den Worten: Briefmarke Enzviadukt.

Bereits 1852 wurde Etzel Oberingenieur der Schweizerischen Bahnen. 1859 wurde Etzel Generalbaudirektor der südlichen Staatseisenbahnen Habsburgs und plante die Bahnstrecken von Wien nach Triest. Die Brennerbahn hat er nur noch geplant; sie wurde erst nach seinem plötzlichen Tod fertiggestellt (1864- 1867).



Eucken, Walter, Volkswirtschaftler. - 17.1.1891 in Jena, + 20. 3. 1950 in London. - Eucken war in Tübingen Prof. von 1925 - 1927, danach von 1927 - 1950 Prof. in Freiburg. Begründer der "Freiburger Schule" der Nationalökonomie.

- Weitere Web-Informationen zu Walter Eucken: http://www.weg.fr.bw.schule.de/walter.htm



Euler, August, Flugzeugbauer. - * 20. 11. 1868 in Oelde / Westfalen, + 1.7.1957 auf dem Feldberg. - Euler baute das 1. deutsche Motorflugzeug; er erhielt 1910 den 1. internationalen Flugzeugführerschein.


Eyth, Max von, Ingenieur und Schriftsteller. - * 6.5.1836 in Kirchheim / Teck, + 25.8. 1906 in Ulm.
Max Eyth, der seine Jugend in Schönthal verbrachte (wo sein Vater Lehrer für Griechisch und Geschichte am evang. Seminar war) war nach dem Maschinenbaustudium in Stuttgart ein leidenschaftlicher Kämpfer für Industrialisierung und Technisierung in der Landwirtschaft: 1861 übernahm er die Auslandsvertretung für Dampfpflüge für eine englichen Firma und führte in vielen Ländern Dampfpflüge ein. 1863 - 1866 arbeitete er als Chefingenieur eines Prinzen in Ägypten. 1885, wieder zurück in Deutschland, war er in Berlin Mitbegründer und Direktor der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft.
Seit 1896 lebte er als Schriftsteller in Ulm. Seine technischen, exotischen und historischen Erzählungen und Romane wurden sehr populär: "Hinter Pflug und Schraubstock" (1899); "Der Kampf um die Cheopspyramide" (1902); "Der Schneider von Ulm, Geschichte eines 200 Jahre zu früh geborenen" (erschienen im Todesjahr von Max Eyth, 1906).

- Weitere Web-Informationen zu Max Eyth: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/eyth.htm


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© Manfred Ebener / E-Mail- Kontakt: info@manfred-ebener.de / Lexikon Geschichte Baden-Württemberg: E / letzte Änderung: 8.10.2020

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